Steinmeier doch nicht unerwünscht?Selenskyj kannte keine Anfrage für Besuch

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine (hier am 14. April 2022): Er sagt, er habe keine Anfrage zu einem Steinmeier-Besuch erhalten.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine (hier am 14. April 2022): Er sagt, er habe keine Anfrage zu einem Steinmeier-Besuch erhalten.

War Bundespräsident Steinmeier gar nicht ungebeten? Zumindest sagt Ukraine-Präsident Selenskyj, er habe keinerlei Anfragen zum Besuch des deutschen Staatsoberhauptes erhalten. Was war da los? Nun herrscht Verwirrung.

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat es keine Anfragen zu einem möglichen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Ukraine gegeben. „Ich als Präsident und unser Büro haben keine offiziellen Anfragen des Bundespräsidenten und des Büros des Bundespräsidenten bezüglich eines Besuchs in der Ukraine erhalten“, sagte Selenskyj nach Angaben der ukrainischen Agentur Unian bei einem Pressetermin in der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw am Mittwoch, 13. April 2022.

Selenskyj hatte am Mittwoch in Kyjiw die Staatspräsidenten Polens, Lettlands, Litauens und Estlands in Kyjiw empfangen. Der Besuch wurde nach Angaben aus Warschau von Polen auf gemeinsame Initiative organisiert.

Eigentlich wollte auch Bundespräsident Steinmeier zusammen mit den vier Präsidenten nach Kyjiw reisen. „Ich war dazu bereit. Aber offenbar - und ich muss zur Kenntnis nehmen - war das in Kyjiw nicht gewünscht“, sagte Steinmeier am Dienstagabend, 12. April, dazu in Warschau. Dies sorgte in Deutschland parteiübergreifend für Empörung. Nun herrscht jedoch Verwirrung.

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Steinmeier in Ukraine unerwünscht? Was steckt dahinter?

Scholz hatte zuvor die Ausladung Steinmeiers durch die Ukraine als „etwas irritierend“ kritisiert. „Der Bundespräsident wäre gerne in die Ukraine gefahren“, sagte Scholz. Es wäre gut gewesen, den Bundespräsidenten zu empfangen.

Doch von wem stammte die Information, Steinmeier sei nicht willkommen? Bislang gab es noch keine offizielle Auflösung dieses Rätsels. (dok/dpa)