Seltener AuftrittAlice Weidel zeigt sich mit Partnerin

Ein Auftritt mit Seltenheitswert! AfD-Chefin Alice Weidel zeigt sich ganz privat mit ihrer Partnerin Sarah Bossard. Doch die Fotos werfen auch Fragen auf, denn sie stehen im krassen Gegensatz zur Politik ihrer eigenen Partei.

So privat sieht man Alice Weidel nur selten. Die AfD-Chefin hat am Sonntag (17. August) auf ihren Social-Media-Kanälen Fotos von sich und ihrer Partnerin Sarah Bossard geteilt. Normalerweise trennt die Politikerin ihr Privatleben strikt von der Öffentlichkeit, doch für diesen Anlass machte sie eine Ausnahme.

Ein privates Glück, das im Widerspruch zur eigenen Parteipolitik steht. Obwohl sich Weidel bereits 2017 als homosexuell geoutet hat, forderte die von ihr geführte AfD-Fraktion im Bundestag am 8. Oktober 2018 knallhart, das Recht auf gleichgeschlechtliche Ehen wieder abzuschaffen.

Mit ihrer Partnerin Sarah Bossard ist Weidel schon seit Jahren zusammen, gemeinsam ziehen sie zwei Kinder groß. Die Familie lebte bis 2019 im schweizerischen Biel, bevor sie nach Einsiedeln südlich von Zürich umzog.

Im Wahlprogramm ihrer Partei sucht man eine solche Familienkonstellation vergeblich. Dort heißt es stattdessen: „Die Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern, ist die Keimzelle der Gesellschaft.“ Eine Regenbogenfamilie, wie Weidel sie selbst lebt, kommt in diesem Weltbild nicht vor.

Den privaten Einblick gab es anlässlich eines Besuchs der Bayreuther Festspiele. Auf X (früher Twitter) und Instagram schwärmte die Politikerin zu zwei Selfies mit ihrer Partnerin: „Wagners Walküre gestern in Bayreuth. Großartig!“

Auf den Fotos zeigen sich die beiden Frauen in trauter Zweisamkeit. Für den Opernbesuch wählte die AfD-Chefin einen blau-weißen Kimono, ihre Lebensgefährtin trug ein passendes rosa Pendant im asiatischen Stil.

Doch in Bayreuth ging es nicht nur um Kultur. Weidel nutzte die Gelegenheit auch für ein Treffen mit dem umstrittenen „Müller Milch“-Milliardär Theo Müller. Dessen Nähe zur AfD-Chefin sorgt immer wieder für heftige Kritik.

Weidel selbst macht aus ihrer Verbindung zu dem Unternehmer keinen Hehl. Im RTL-„Kandidatencheck“ hatte sie bereits erklärt, dass sie sich Superreiche wie ihn in einer Regierung vorstellen könne – ähnlich wie Elon Musk in den USA.

Einen Elon Musk, einen Peter Thiel, „und natürlich auch jemanden wie Theo Müller“, wären ein Gewinn für eine Regierung, so Weidel damals wörtlich. Der Molkerei-Unternehmer selbst bezeichnete die Politikerin bereits öffentlich als „eine Freundin“.

Auffällig jedoch: Bei den Fotos des Treffens, die die „Bild“ veröffentlichte, fehlte von Partnerin Sarah Bossard jede Spur. Stattdessen posierte die AfD-Chefin bestens gelaunt mit einem Glas Sekt in der Hand zwischen Theo Müller und dessen Ehefrau Beate Ebert vor dem Opernhaus. (red)