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Schock-AbstimmungEU-Land bleibt dabei, dass Frauen „häusliche Pflichten“ und „Leben zu Hause“ haben

Irlands Regierung wollte zwei Textpassagen modernisieren. Der Familienbegriff sollte erweitert, eine Stelle zur Rolle der Frau im Haushalt umformuliert werden. Doch das Vorhaben ist gescheitert.

Irlands Regierung ist mit zwei Referenden gescheitert, mit denen Formulierungen in der Verfassung zur Rolle der Frau im Haushalt und zur Familie modernisiert werden sollten.

Mehr als zwei Drittel der teilnehmenden Wahlberechtigten stimmten gegen die Änderungsvorschläge, wie die Auszählung am Samstag (9. März 2024) ergab. Regierungschef Leo Varadkar hatte bereits am Nachmittag eine Niederlage eingeräumt: „Es war unsere Verantwortung, eine Mehrheit der Menschen zu überzeugen, mit Ja zu stimmen, und wir sind eindeutig dabei gescheitert.“ 

Irland sehr katholisch geprägt

In der Republik Irland (seit 1973 Mitglied der Europäischen Union) konnten – ausgerechnet am Internationalen Frauentag am Freitag – die Menschen in einer Doppelabstimmung über zwei Verfassungsänderungen entscheiden. Auf einem ähnlichen Weg hatte das katholisch geprägte Land in der Vergangenheit die völlige Gleichstellung der Ehe homosexueller Paare eingeführt.

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Nun konnte zum einen über einen Familienbegriff entschieden werden, der auch unverheiratete Paare explizit erfasst hätte. 67,7 Prozent (1,02 Millionen) stimmten dagegen, die Wahlbeteiligung lag bei rund 44,4 Prozent. Ein Artikel, der die Familie „als die natürliche, primäre und grundlegende Einheit der Gesellschaft“ anerkennt, hätte ergänzt werden sollen um den Zusatz „Familie – unabhängig davon, ob sie auf einer Ehe oder einer anderen dauerhaften Beziehung beruht“.

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Zum anderen sollte eine Formulierung geändert werden, in der zum Beispiel von „häuslichen Pflichten“ der Frau die Rede ist. Die Passage hätte durch eine geschlechtsneutrale Formulierung ersetzt werden sollen, in der auch die Bedeutung von Sorgearbeit verankert werden sollte. 73,9 Prozent stimmten dagegen (1,1 Millionen Stimmen).

Die Stelle besagt nun weiterhin, dass der Staat anerkennt, dass „die Frau durch ihr Leben zu Hause dem Staat eine Stütze ist, ohne die das Gemeinwohl nicht verwirklicht werden kann“. Der Staat solle darauf hinwirken, dass Mütter nicht aus wirtschaftlicher Notwendigkeit gezwungen würden, „unter Vernachlässigung ihrer häuslichen Pflichten“ einer Erwerbstätigkeit nachzugehen.

Die Chefin der Oppositionspartei Sinn Fein, Mary Lou McDonald, führte die fehlende Zustimmung darauf zurück, dass die Regierung sich nicht mit der Opposition „oder anderen Interessengruppen“ beraten habe. Sie bedauerte den „Alleingang“ der Regierung, diese habe „ihre Antwort bekommen“. (dpa/afp)