Er hatte ein gefährliches GeheimnisMann erschossen, Familie erfährt alles aus Facebook-Video

Familie Mohammadi trauert um ihren Angehörigen Foad. Am 15. November 2022 ist Foad, Vater von zwei kleinen Töchtern, bei den Protesten im Iran erschossen worden. Von seinem Tod erfuhr die Familie in Hessen durch die sozialen Medien. 

von Florentine Kirchhof (FKI)

Die Berichterstattungen rund um die Proteste im Iran nehmen ab, doch die Lage im Land hat sich noch keinesfalls beruhigt. „Der Protest ist wellenförmig. Niemand hat die Kraft, dauerhaft auf die Straße zu gehen und dabei auch immer um sein Leben zu bangen.“

Hossein Mohammadi weiß, wovon er spricht. In den 80er-Jahren musste er als politischer Flüchtling sein Heimatland verlassen. Mittlerweile lebt der 61-Jährige mit seiner Frau und seiner Tochter friedlich im hessischen Gießen, doch das iranische Regime hat ihn immer noch im Visier. 

Mehr als 40 Jahre nach seinem Kampf für ein gutes Leben und Gerechtigkeit in seiner Heimat muss er nun um ein Familienmitglied trauern. 

Am 15. November 2022 wurde Foad Mohammadi, Hosseins Neffe, auf offener Straße erschossen. Der Mobilfunkladenbesitzer lebte mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern in der nordwestlich gelegenen Provinz Kurdistan.

Am Abend seines Todes entschuldigt sich der Familienvater bei Frau und Kindern. Er habe Zahnschmerzen und müsse noch schnell in die Apotheke. Doch stattdessen beteiligte er sich an den Protesten gegen das autoritäre Mullah-Regime.  

In Deutschland verschaffen sich die Angehörigen durch die sozialen Medien ein Bild von der Lage im Iran. Onkel Hossein Mohammadi scrollt durch die Meldungen bei Facebook, bis er auf ein undeutliches Foto stößt. Es trägt den Titel „Foad“.

Angst breitet sich aus, sein Herz schlägt schneller und schneller. Hossein und seine Familie suchen nach weiteren Beweisen und finden sie schließlich. Videos und Fotos zeigen Foad deutlich. „Ihm wurde in den Kopf geschossen. Sie rufen, dass der Handyhändler erschossen wurde.“ Mehr über Foads tragisches Schicksal erfahren Sie oben im Video.