„Es droht direkter militärischer Konflikt“Putin-Diplomat macht NATO heftige Vorwürfe – und warnt

Sergej Lawrow (r.), Außenminister, und Sergej Rjabkow, stellvertretender Außenminister von Russland im Januar 2022 in Genf.

Sergej Lawrow (r.), Außenminister, und Sergej Rjabkow, stellvertretender Außenminister von Russland im Januar 2022 in Genf.

Der Kreml rasselt erneut mit dem Säbel: Ein russischer Spitzendiplomat erklärte, dass Russland und die NATO am Rande eines „direkten militärischen Konfliktes“ stünden. Grund dafür sei der „massive Druck“, den das Verteidigungsbündnis ausübe. 

von Martin Gätke (mg)

Der Druck, der von westlichen Ländern auf Russland ausgeübt wird, führe dazu, dass sich die Atommächte gefährlich nah an einem „direkten militärischen Konflikt“ bewegen würden, sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow auf einem Seminar in Bischkek (Hauptstadt von Kirgisistan).

Die Maßnahmen, die Russland habe ergreifen müssen, seien als Vorwand benutzt worden, um „militärischen Druck auf Russland auszuüben“, fuhr er fort. Er warnte davor, dass dieser Druck zu einem „direkten militärischen Konflikt“ zwischen den Atommächten führen könne.

Russland: Diplomat wirft Nato „böswillige Eskalation“ vor

Wie die russische Nachrichtenagentur TASS am Donnerstag (7. September) berichtet, beklagte sich Rjabkow auch darüber, dass die NATO-Verbündeten sich dazu entschieden hätten, ihre „ununterbrochene böswillige Expansion“ voranzutreiben. Man bemühe sich um eine „militärische und geopolitische Absorption“ von russischen Territorien. „Die aktuelle Krise ist weit davon entfernt, gelöst zu werden, und birgt die große Gefahr einer weiteren Eskalation“, schloss Rjabkow.

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Die Rede des stellvertretenden russischen Außenministers wurde öffentlich, während US-Außenminister Antony Blinken die Ukraine besuchte. Es war bereits Blinkens vierter Besuch, um zu zeigen, dass die USA und die Verbündeten an der Seite des Landes stehen. Blinken hatte auch die Widerstandskraft der Ukrainerinnen und Ukrainer angesichts des russischen Angriffskrieges gewürdigt.

Russland: Kreml wütend über geplante Lieferung von Uran-Munition

Parallel zum Besuch von Blinken hat die US-Regierung ein neues Hilfspaket im Wert von 175 Millionen Dollar (rund 163 Millionen Euro) angekündigt. Erstmals liefert Washington auch Panzermunition mit abgereichertem Uran. Wegen der höheren Dichte hat diese Munition eine höhere Durchschlagskraft. Der Kreml hat die geplante Lieferung scharf verurteilt, Sprecher Dmitri Peskow mahnte, der Einsatz solcher Munition werde zu einer Erhöhung der Erkrankungen wie Krebs führen. Laut Fachleuten besitzt auch Russland Uran-Munition.

Derzeit kann die Ukraine einige Erfolge vermelden, vor allen Dingen im Süden komme die Gegenoffensive langsam voran. „Zur Stunde haben die Streitkräfte der Ukraine Erfolg im Raum südlich von Robotyne und verschanzen sich auf den erreichten Positionen“, teilte der Generalstab in Kyjiw am Freitag in seinem täglichen Lagebericht mit.