Abo

Nach acht JahrenKölner Pannen-Schule wird saniert

Das Gymnasium Kreuzgasse im Inneren Grüngürtel (Archivfoto)

Das Gymnasium Kreuzgasse im Inneren Grüngürtel (Archivfoto)

Eine ganze Generation von Schülerinnen und Schülern hat vergeblich gewartet, doch jetzt kommt endlich Bewegung in die Sanierung des maroden Gymnasiums Kreuzgasse in Köln. Das denkmalgeschützte Gebäude wird umfassend erneuert und bekommt einen Neubau.

Was lange währt, wird endlich gut? Am Kölner Gymnasium Kreuzgasse hat eine ganze Schülergeneration darauf gewartet, dass ihre Schule saniert wird – vergeblich.

Diejenigen, die 2017 in der fünften Klasse starteten, als die desolaten Zustände erstmals für Schlagzeilen sorgten, haben längst ihr Abitur in der Tasche. Und das, obwohl die Schule pädagogisch einen Top-Ruf genießt.

Der Grund für die schier endlose Verzögerung: ständige Umplanungen durch die Stadt. Zuerst sollte ein Anbau aus den 80er-Jahren saniert werden, doch dann der plötzliche Schwenk: Abriss und kompletter Neubau! Diese Planungs-Odyssee kostete wertvolle Jahre.

Doch jetzt gibt es endlich einen Lichtblick! Noch in diesem Jahr soll auf dem Sportplatz ein dreigeschossiger Modulbau aus Holz entstehen. Diese Übergangsschule ist der Schlüssel für alles Weitere. Ein sogenannter Totalunternehmer, also eine Baufirma, die von der Planung bis zur Fertigstellung alles übernimmt, wurde beauftragt. Clever: Der Modulbau kann später einfach ab- und an einer anderen Kölner Schule wieder aufgebaut werden. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Diese Übergangslösung ist extrem wichtig, denn nur so können der Neubau und die Sanierung des alten Hauptgebäudes gleichzeitig stattfinden – ein echter Zeitspar-Booster. Dafür müssen aber erst alle Schülerinnen und Schüler in den Modulbau umziehen und eine provisorische Strom- und Wasserversorgung aufgebaut werden.

Aber auch hier gab es wieder Hürden: Eigentlich sollte die Baufirma schon im August 2024 loslegen. Doch die Verhandlungen zogen sich wie Kaugummi, der Vertrag kam erst im Januar 2025 zustande. Erst dann konnten die Ämter den Plan endgültig abnicken.

Und die nächste Hängepartie: Die Verhandlungen mit der Firma, die die eigentliche Sanierung und den Neubau stemmen soll, laufen immer noch! Ursprünglich sollte der Auftrag schon Ende 2024 vergeben werden. Doch dann der große Schock: Die Kosten drohten zu explodieren.

Notbremse – Stadt Köln sucht fieberhaft nach Sparmöglichkeiten

Statt der geplanten 113,3 Millionen Euro plus Puffer standen plötzlich Kosten von über 200 Millionen Euro im Raum – fast das Doppelte! Die Stadt zog die Notbremse und sucht jetzt fieberhaft nach Sparmöglichkeiten. Immerhin, es scheint auch hier voranzugehen.

„Nach heutigem Kenntnisstand wird eine Beauftragung voraussichtlich im zweiten Quartal 2026 möglich sein“, so eine Mitteilung. Für alle, die dieses Jahr in die fünfte Klasse gekommen sind, gibt es also Hoffnung: Sie könnten das Ende der Bauarbeiten tatsächlich noch als Schülerinnen und Schüler miterleben. (red)