Mit „Reichsadler“AfD-Jugend plant Logo im Nazi-Stil – heftige Kritik

Alice Weidel (r), AfD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag

Alice Weidel (r), AfD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag

Die geplante neue Jugendorganisation der AfD sorgt mit einem Logo-Entwurf für einen riesigen Eklat. Der Grund: Das Design erinnert stark an den Reichsadler aus der NS-Zeit. Die Empörung reicht bis nach Polen und sogar in die eigenen Reihen.

Die AfD will nach der Trennung von der „Jungen Alternative“, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft wird, Ende November eine neue Jugendorganisation gründen.

Doch schon vor der offiziellen Gründung gibt es massiven Ärger. Grund sind mehrere angemeldete Logo-Entwürfe, die für mächtig Wirbel sorgen.

Wie „t-online“ berichtet, hat die Partei die Entwürfe bereits beim Deutschen Patent- und Markenamt sowie beim EU-Markenamt angemeldet.

Die Logos zeigen einen stilisierten blauen Adler neben Schriftzügen wie „Patriotische Jugend“ oder „Deutschlandjugend“. Doch das Design des Adlers ist es, das für den eigentlichen Skandal sorgt.

Es erinnert viele Beobachterinnen und Beobachter fatal an den Reichsadler aus der Nazi-Zeit. Die kantige, strenge Optik weckt düstere Assoziationen. Die „Bild“-Zeitung titelte bereits: „Adler-Emblem wie aus Nazi-Zeiten“.

Der Reichsadler aus der Nazi-Zeit: Ähnlichkeiten zum geplanten Logo der AfD-Jugend sind erkennbar. (Archivbild)

Der Reichsadler aus der Nazi-Zeit: Ähnlichkeiten zum geplanten Logo der AfD-Jugend sind erkennbar. (Archivbild)

Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Der polnische Europapolitiker Krzysztof Brejza kommentierte das Logo auf der Plattform X spöttisch: „Der Jugendflügel der prorussischen AfD – verbündet mit den Populisten der PiS – hat ein neues Logo.“

Der SPD-Lokalpolitiker Ali Kaan Sevinc aus NRW wurde noch deutlicher und nannte die Organisation eine „waschechte faschistische Truppe“.

Zuspruch kommt dagegen aus der rechten Ecke. Der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner findet das Logo „nicht schlecht“. Und auch der bayerische AfD-Landtagsabgeordnete Jörg Baumann jubelt: „Wie Phönix aus der Asche wird die neue Jugendgruppe der AfD endlich wieder für Furore sorgen.“

Doch selbst innerhalb der AfD sorgt der Entwurf für Kopfschütteln. „Ich finde es grenzwertig“, zitierte die „Bild“ einen Bundestagsabgeordneten. Ein anderer Parteikollege fand noch drastischere Worte: „Das hat ein bisschen NS-Ästhetik.“

Die Parteispitze rudert mittlerweile zurück. Gegenüber der „Bild“ hieß es, der Vorschlag sei „nicht abgestimmt“ und es gebe „keine Freigabe“. Merkwürdig nur: Laut Markenregister ist die AfD-Bundesgeschäftsstelle selbst die Inhaberin des umstrittenen Adler-Logos. (red)