„Sein Zustand ist sehr ernst“Krym: Attentat auf Putin-Verbündeten – auf ihn wurde zweimal geschossen

Wie Staatsmedien berichten, ist gegen den Putin-Verbündeten Oleg Zarjow ein Attentat verübt worden. Unser Foto zeigt ihn 2014 in Luhansk (MItte).

Wie Staatsmedien berichten, ist gegen den Putin-Verbündeten Oleg Zarjow ein Attentat verübt worden. Unser Foto zeigt ihn 2014 in Luhansk (Mitte).

Auf der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krym ist der ranghohe Politiker und ukrainische Überläufer Oleg Zarjow nach Besatzer-Angaben bei einem Anschlag schwer verletzt worden.

Zarjows eigener Telegram-Kanal bestätigte am Freitag (27. Oktober) den Angriff mit Berufung auf dessen Verwandten. Demnach wurde Zarjow gegen Mitternacht auf dem Gelände eines von ihm geleiteten Sanatoriums zweimal angeschossen.

Er sei bewusstlos und mit starkem Blutverlust ins Krankenhaus gebracht worden. Informationen über den Täter gäbe es derzeit keine, hieß es. Laut Wladimir Rogow, einem kremlnahen Beamten in der annektierten südlichen ukrainischen Region Saporischschja in der Ukraine, befindet sich Zarjow in einem „sehr ernsten“ Zustand. Er liege weiterhin auf der Intensivstation.

Krym: Zustand von Putin-Verbündeten Zarjow soll „sehr ernst“ sein

Der aus der Industriestadt Dnipro stammende Zarjow war lange ukrainischer Parlamentsabgeordneter für die russlandfreundliche Partei der Regionen in der Obersten Rada in Kyjiw gewesen. Nach der proeuropäischen Maidan-Revolution 2014 kandidierte er sogar für das Präsidentenamt, floh jedoch kurz darauf zu den von Moskau kontrollierten Kämpfern in der Ostukraine.

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Seitdem lebte er auf der von Russland 2014 unter Bruch des Völkerrechts annektierten Krym, gilt als Verbündeter Putins.

Auch nach dem Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine vor mehr als 20 Monaten arbeitete Zarjow aktiv mit den russischen Besatzern zusammen. So rief er unter anderem im März 2022 die Militärverwaltung der Stadt Kriwyj Rih dazu auf, die Stadt den Russen zu übergeben.

Wegen Aufrufen zum Staatsumsturz und weiterer Vergehen verurteilte ein Bezirksgericht in Kyjiw Zarjow im vergangenen Jahr in Abwesenheit zu zwölf Jahren Gefängnis. (dpa/mg)