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Kommt jetzt das Aus?Fast drei Viertel aller Deutschen gegen Kirchensteuer

Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus. Inzwischen sind diejenigen, die in Deutschland einer der großen christlichen Kirchen angehören, in der Minderheit. Zeit, über die Kirchensteuer nachzudenken?

Rund drei Viertel der Menschen in Deutschland finden die Kirchensteuer nicht mehr zeitgemäß. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor.

74 Prozent der Befragten gaben demnach an, dass sie das Einziehen der Kirchensteuer nicht mehr für zeitgemäß halten. Nur 13 Prozent hielten es für zeitgemäß. Weitere 13 Prozent machten keine Angaben oder hatten keine Meinung dazu. Wie viel Geld die Kirche im Jahr 2022 mit der Kirchensteuer eingenommen hat, erfährst du oben im Video.

2022 mehr als halbe Million Menschen aus katholischer Kirche ausgetreten

Allein 2022 traten mehr als eine halbe Million Menschen aus der katholischen und rund 380.000 aus der evangelischen Kirche aus. Inzwischen ist die Mehrheit der Deutschen nicht mehr Mitglied in einer der großen christlichen Kirchen.

Von den Menschen, die sich in der YouGov-Umfrage als Christen bezeichneten, gaben 43 Prozent an, das Zahlen der Kirchensteuer könne auch sie zum Austritt bewegen.

Der Sprecher der katholischen Reformbewegung „Wir sind Kirche“, Christian Weisner, nennt das „höchst alarmierend“. „Die Selbstverständlichkeit, einer der beiden großen Kirchen anzugehören, ist schon lange vorbei. Warum soll ich, so fragen sich viele, ein Leben lang für eine Institution zahlen, wenn ich deren Leistungen und Einrichtungen ohnehin nicht in Anspruch nehme, höchstens noch kirchlich beerdigt werden möchte?“

Hier an der EXPRESS.de-Umfrage zum Thema Kirchenaustritt teilnehmen:

Die deutsche Kirchensteuer ist im Ländervergleich ein ziemlicher Sonderfall. Es gibt sie seit dem 19. Jahrhundert, heute beträgt sie acht bis neun Prozent der Lohn- und Einkommensteuer. Dafür, dass das Finanzamt sie einzieht und weiterleitet, bezahlen die Kirchen Gebühren an den Staat. In Bayern wird die Kircheneinkommensteuer durch eigene Kirchensteuerämter festgesetzt und erhoben.

„Die Kirchensteuer finanziert nicht meine Privatvergnügungen, sondern viele Dinge, von denen alle leben“, sagte der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, gerade erst beim Sommerempfang seines Erzbistums.

„Die Kirchensteuer bleibt wichtig“

„Das, was wir tun in Schulen, in Einrichtungen, Kindergärten, manches wird refinanziert, aber alles nicht. Millionen. Die Universität in Eichstätt, Hochschulen, ganze Regionen, Hunderte von Millionen fließen in das Gemeinwesen Bayern zum Nutzen aller Menschen, bis in die Frage auch hinein, ob wir schön restaurierte Kirchen in Oberbayern und in Niederbayern haben, sodass Menschen, die hier als Touristen sind, in eine Kirche hineinkommen und sagen: Was ist das schön! Aber ohne Kirchensteuer ginge das nicht. Das soll allen klar sein.“

In der YouGov-Umfrage bezeichneten immerhin 61 Prozent aller Befragten die karitativen Aufgaben der Kirche in Kindergärten, Krankenhäusern und der Altenpflege als wichtig oder sogar sehr wichtig.

„Die Kirchensteuer bleibt wichtig, damit all das, was die Kirche tut, auch in den sozialen Bereichen, weiterhin finanziert werden kann“, sagt ein EKD-Sprecher. (dpa)