Kim Jong-unHinrichtungen in Nordkorea: So will der Diktator die Grausamkeiten verschleiern

Kim Jong-un spricht bei einer Veranstaltung zur Feier des 76-jährigen Bestehens der Arbeiterpartei des Landes.

Die nordkoreanische Regierung rund um Diktator Kim Jong-un, hier am 10. Oktober 2021, steht seit Jahren wegen Menschenrechtsverstößen in der Kritik. 

Machthaber Kim Jong-un will künftig verhindern, dass die Öffentlichkeit von den Menschenrechtsverletzungen und Hinrichtungen in Nordkorea Wind bekommt. 

Machthaber Kim Jong-un steht seit Jahren in der Kritik: Menschenrechtsverletzungen und Hinrichtungen gehören in Nordkorea zum Tagesprogramm. Nun will die Regierung des abgeschotteten Landes  einer Menschenrechtsgruppe zufolge durch eine striktere Kontrolle verhindern, dass Informationen über Hinrichtungen an die Öffentlichkeit geraten.

Menschenrechtsorganisation will Missstände in Nordkorea aufzeigen

In Interviews mit 683 nordkoreanischen Flüchtlingen in Südkorea in den vergangenen sechs Jahren sei es gelungen, Orte in Nordkorea zu lokalisieren, „wo Menschen durch staatlich geschützte öffentliche Hinrichtungen getötet und vergraben wurden“.

Das teilte die 2014 in Seoul gegründete Gruppe Transitional Justice Working Group am Donnerstag (16. Dezember 2021) mit.

Die Resultate stellt sie in einem neuen Bericht ihres Projekts vor, das Menschenrechtsverstöße in Nordkorea dokumentieren soll.

Nordkorea: Satellitenbilder und Interviews sollen Grausamkeit verdeutlichen

Durch die Auswertung von Satellitenbildern und Interviews sollte demnach untersucht werden, wie sich die staatliche Hinrichtungspraxis während der vergangenen zehn Jahre unter Machthaber Kim Jong-un geändert hat. Es scheine, als ob Nordkorea dazu in den vergangenen Jahren strategisch Orte ausgewählt habe, die weiter weg von der Grenze lägen. Zudem werde die Auswahl und Kontrolle des versammelten Publikums bei diesen Ereignissen verschärft, um zu verhindern, dass Informationen darüber ins Ausland durchsickerten.

Die Gruppe kommt zu dem Schluss, dass die Regierung als Antwort auf zunehmende internationale Kritik der Menschenrechtsfrage größere Aufmerksamkeit zuwende. „Das heißt jedoch nicht, dass sich die Menschenrechtslage in Nordkorea verbessert“, sagte der leitende Autor des Berichts, Park Ah Yeong.

Nordkorea steht seit Jahren wegen Menschenrechtsverstößen in der Kritik

Den Angaben zufolge wurden 27 Orte dokumentiert, an denen durch staatliche Anordnung Menschen getötet worden waren. In 23 Fällen habe es sich um öffentliche Hinrichtungen gehandelt. Sieben Personen seien dabei zum Tod verurteilt worden, weil sie sich eingeschmuggelte Videos aus Südkorea angeschaut oder verbreitet hätten. Es sei darauf geachtet worden, dass Zeugenaussagen auf der Basis von Gerüchten oder Spekulationen ausgeschlossen wurden, hieß es.

Nordkorea werden seit Jahren gravierende Verstöße gegen die Menschenrechte vorgeworfen. Das Land weist die Vorwürfe zurück. In dem Bericht einer UN-Kommission hieß es 2014, in Nordkorea würden als politisch unzuverlässig eingestufte Menschen systematisch ermordet oder als Arbeitssklaven missbraucht. (dpa/red)