VerhandlungenSorgt Katar für die Freilassung mehrerer Hamas-Geiseln gegen ein- bis zweitägige Waffenruhe?

Der Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, hier auf einem Foto vom 25.9.2022.

Der Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, hier auf einem Foto vom 25.9.2022. Der Golfstaat verhandelt offenbar derzeit mit der islamistischen Hamas und Israel über die mögliche Freilassung mehrerer Geiseln im Austausch für eine kurze Waffenpause.

Der Golfstaat Katar verhandelt offenbar derzeit mit der islamistischen Hamas und Israel über die mögliche Freilassung mehrerer Geiseln im Austausch für eine kurze Waffenpause. 

Die Verhandlungen unter der Vermittlung Katars in Abstimmung mit den USA seien „im Gange, um die Freilassung von zehn bis 15 Geiseln im Austausch für einen ein- bis zweitägigen Waffenstillstand sicherzustellen“, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus informierten Kreisen.

Katar ist Verbündeter der USA und wichtiger Handelspartner zahlreicher westlicher Staaten, bietet jedoch auch hochrangigen Hamas-Vertretern einen Wohnsitz, darunter Hamas-Chef Ismail Hanijeh. Das Emirat gilt aber wegen seiner guten Beziehungen zur Hamas auch als wichtiger Vermittler bei Verhandlungen um die Freilassung der von den Islamisten bei ihrem brutalen Angriff auf Israel verschleppten Geiseln.

Islamisten verschleppten mehr als 240 Menschen als Geiseln in Gazastreifen

Hamas-Kämpfer hatten am 7. Oktober hunderte Gräueltaten in zahlreichen Ortschaften im Süden Israels und bei einem Musikfestival in der Nähe des Gazastreifens verübt. 1400 Menschen wurden nach israelischen Angaben unter grausamsten Umständen getötet. Die meisten von ihnen waren Zivilisten, darunter viele Frauen und Kinder. Zudem verschleppten die Islamisten mehr als 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen, darunter Babys und alte Menschen.

Als Reaktion auf den Angriff hatte Israel der Hamas den Krieg erklärt und seitdem Ziele der Kämpfer im Gazastreifen angegriffen. Israel verhängte zudem eine vollständige Blockade über das Palästinensergebiet und stellte die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser, Treibstoff und Strom ein. Nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden bei israelischen Angriffen im Gazastreifen nach jüngsten Angaben mehr als 10.500 Menschen getötet. (afp)