Indien ist der zweitgrößte Weizenproduzent der Welt und hat mit sofortiger Wirkung ein Exportverbot verhängt. Der Preis für das Getreide schoss am Montag durch die Decke.
Weizen-SchockZweitgrößter Produzent verkündet Exportverbot – mit gravierenden Folgen

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Ein Bauer hält ein Bündel Weizenähren in der Hand (undatiertes Foto). Der zweitgrößte Weizenproduzent Indien hat den Export von Weizen nun mit sofortiger Wirkung verboten.
Keine guten Nachrichten: Der Preis für das Brotgetreide Weizen ist am Montag (16. Mai 2022) auf einen neuen Rekord gestiegen.
Im europäischen Handel an der Börse Euronext kostete eine Tonne Weizen am Morgen 435 Euro. Grund ist das am Samstag (14. Mai 2022) von Indien verkündete Exportverbot von Weizen.
Indien verbietet Export von Weizen – Preis für Getreide stark gestiegen
Indien ist der zweitgrößte Weizenproduzent der Welt – 2021 waren es 110 Millionen Tonnen – und verfügt über große Vorräte. Die Regierung in Neu Delhi hatte das Exportverbot mit den Auswirkungen der aktuellen Hitzewelle auf die Ernte begründet.
Die Ertragsschätzung für dieses Jahr wurde bereits nach unten korrigiert. Die Regierung will die Versorgungssicherheit im Land gewährleisten.
Aus Angst vor Hungersnot: Indien stoppt Export von Weizen
Handelsminister BVR Subrahmanyam betonte aber, dass Ausfuhren mit ausdrücklicher Genehmigung der Regierung weiter erlaubt seien: „Wir wollen nicht, dass Weizen unreguliert verkauft wird und dann entweder gehortet oder nicht in dem von uns erhofften Sinne genutzt wird: Nämlich die Nöte verletzlicher Staaten und verletzlicher Menschen zu lindern.“
Der Ukraine-Krieg hat zur Verknappung von Weizen auf dem Weltmarkt geführt und damit zu stark steigenden Preisen.
In der Ukraine lagern nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums 20 Millionen Tonnen Getreide, die angesichts blockierter Lieferwege und Häfen nicht exportiert werden können. Weitere bis zu 40 Millionen Tonnen Getreide könnte die kommende Ernte bringen. Der Krieg verhindert aber vielerorts die Aussaat. (afp)