Infektionsschutz-GesetzDebatte im Bundestag: Impfpflicht-Gegner Kubicki fehlt – wegen Corona

Wolfgang Kubicki, stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP, spricht beim Landesparteitag der Thüringer FDP.

Wolfgang Kubicki, hier am 21. September in Thüringen, fehlt wegen einer Corona-Infektion bei der Abstimmung über das Infektionsschutzgesetz.

Wie geht es im Kampf gegen das Corona-Virus weiter? Am Mittwoch (16. März) berät der Bundestag über die von der Ampel-Regierung eingebrachten Vorschläge zur Änderung des Infektionsschutz-Gesetzes. FDP-Politiker Wolfgang Kubicki, einer der lautstärksten Maßnahmen-Gegner, wird da fehlen. Er hat sich selbst mit dem Corona-Virus infiziert.

Wolfgang Kubicki (70) gilt als einer der größten Gegner der Impfpflicht und fordert seit Wochen die Aufhebung der Corona-Maßnahmen, obwohl die Zahl der Neuinfektionen weiter stark steigen und auch die Todeszahlen nicht sinken. Im Bundestag wollte er bei der Lesung der Gesetzentwürfe zum neuen Infektionsschutzgesetz auch eine entsprechende Rede halten – doch daraus wird nichts.

Das Parlament befasst sich am 16. März mit den von der Ampel-Regierung vorgelegten Änderungen des IfSG, das am 19. März 2022 ausläuft. Doch Wolfgang Kubicki wird da fehlen. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP hat sich mit Corona infiziert, wie er selbst via Facebook mitteilte.

Corona: Kubicki vermeldet positiven PCR-Test via Facebook

„Der heutige PCR-Test brachte Gewissheit. Ich hatte mich sehr auf die politische Auseinandersetzung gefreut“, sagt Kubicki. Auch an der Abstimmung zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes kann der damit nicht teilhaben.

Doch trotz Corona-Infektion und den explodierenden Infektionszahlen will er an seinem Kampf gegen die Impfpflicht festhalten. „Trotz meiner Isolation werde ich alles dafür tun, dass die allgemeine Impfpflicht (sowohl ab 18 als auch ab 50 Jahren) nicht kommt und dass das IfSG die schnelle Rückkehr zur Normalität ebnet“, schreibt Kubicki. „Es wird endlich Zeit, dass wir uns an den anderen europäischen Staaten orientieren und aus dem Panikmodus herauskommen. Ich bin geboostert und trotzdem infektiös.“

Corona: Harsche Kritik an Kubicki aus der CDU

Dass allerdings die Impfung auch bei ihm der Grund für einen relativ milden Verlauf sein könnte, erwähnt Kubicki in seinem Post nicht.

Dafür gibt es dann auch reichlich Gegenwind in den sozialen Netzwerken, etwa von CDU-Politiker Patrick Kunkel.

„Nur weil sich die große Mehrheit der Deutschen in der Corona-Pandemie bislang so verantwortungsvoll & solidarisch verhalten haben, sich hat impfen lassen und die Coronaregeln befolgt hat… Nur deshalb können diese Kubicki & seine Liberalen jetzt so aufdrehen“, schreibt der Bürgermeister von Eltville. Im Bundestag kann Kubicki allerdings erstmal nicht aufdrehen. Die Infektion zwingt ihn zur Isolation.