Mitarbeiter in SorgeMode-Riese H&M will hunderte Stellen in Deutschland abbauen

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Der Mode-Riese H&M will nun voll auf Digitalisierung setzen. Unser Foto zeigt eine H&M-Filiale in München.

Berlin – Der Mode-Riese H&M will nun noch einmal verstärkt und mit großen Schritten in Richtung Digitalisierung gehen.

  • Modekette H&M will bis zu 800 Stellen abbauen
  • Mitarbeiter von H&M in Deutschland haben Angst vor Entlassung
  • Besonders junge Mütter in Elternzeit sind betroffen

Modernes Kassensystem, Selbstscanner-Kassen und natürlich ein weiterer Wachstum des beliebten Online-Shops sind in Planung. Doch was bedeuten diese Veränderungen für die Mitarbeiter des Unternehmens in den Filialen?

Laut dem „Business Insider“ müssen nämlich genau diese nun um ihren Job bangen. Das Online-Portal rechnet damit, dass der schwedische Modekonzern bis zu 800 Mitarbeiter entlassen wird.

H&M: Freiwilligenprogramm soll zum Stellenabbau führen

Ihnen liegt laut eigener Aussage ein ausformulierter Vorschlag der H&M-Geschäftsführung für ein sogenanntes Freiwilligenprogramm vor. Im Rahmen dieses Programmes sollen insbesondere die Mitarbeiter, die nicht in den Abendzeiten und an den Wochenenden arbeiten können, mit Abfindungszahlungen zum Gehen bewegt werden.

Besonders betroffen seien dabei Filialen mit weniger Umsatz.

Das Portal sprach mit zwei Mitarbeitern des Unternehmens. „Die Mitarbeiter bei H&M haben Angst um ihren Job und um ihre Gesundheit. Keiner von uns weiß, was auf uns zukommt“, sagt Magdalene Peters (Name geändert).

H&M Stellenabbau: Junge Mütter besonders gefährdet? 

Peters, die selbst im Betriebsrat tätig ist, lehnt das Freiwilligenprogramm strikt ab: „Ein Freiwilligenprogramm ist kein Thema für den Gesamtbetriebsrat. Die Geschäftsführung um Thorsten Mindermann wollte sich mit diesem Schachzug im Grunde einen Freibrief für die neue Entlassungswelle holen.“

Problematisch sei das Programm und der damit einhergehende Stellenabbau insbesondere für Mitarbeiter in Elternzeit, somit häufig für junge Mütter. Diese seien der Geschäftsführung aufgrund von Unflexibilität ein besonderer Dorn im Auge.

Die Mitarbeiter seien laut Peters durchaus gewollt die Digitalisierung anzunehmen: „Wir wissen, dass in den Geschäften neue Technik eingeführt werden muss. Wir Mitarbeiter sind bereit zu lernen, uns fortzubilden. Wir wollen aber unseren Job im Zuge der Digitalisierung nicht verlieren. Wir wollen Technik vielmehr nutzen, damit wir die Kunden besser beraten können.“

H&M: Unternehmen bestätigt einige der Stellenabbau-Vorwürfe

Eine Unternehmenssprecherin bestätigt gegenüber dem Portal einige der Vorwürfe.

„Die H&M Group verfolgt dies sehr genau und hat bereits die notwendigen schrittweisen Maßnahmen zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit ergriffen, um das Unternehmen nachhaltig weiterzuentwickeln und möglichst viele Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Dabei hat H&M Deutschland schwierige, aber notwendige Entscheidungen treffen müssen“, sagt die Sprecherin.

„Deshalb steht H&M Deutschland derzeit im Dialog mit den zuständigen Mitbestimmungsgremien über den Abbau von 800 Stellen in den H&M Geschäften, dies entspricht rund 5 % aller Kolleg*innen von H&M in Deutschland.“ (kiba)