Fassungslosigkeit über homophoben TweetBayern-Politiker: „Die Normalen müssen zusammenstehen“

Hubert Aiwanger lächelt bei einer Pressekonferenz in die Kamera.

Hubert Aiwanger hat mit einem Tweet für Fassungslosigkeit gesorgt. Das Foto zeigt Bayerns Vize-Ministerpräsident am 6. November 2022 in München.

Für einen Tweet hat Bayerns Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger auf Twitter scharfe Kritik bekommen. 

Ein Tweet von Bayerns Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger hat für Fassungslosigkeit gesorgt. Der Vorwurf: Mit seinen Aussagen mache der Politiker Stimmung gegen Regenbogenfamilien. 

Anlass des Tweets war die Weihnachtskarte des Ministeriums, die ein Journalist des „Münchner Merkur“ am Donnerstag (15. Dezember 2022) auf Twitter postete. Die Karte zeigt eine Familie, bestehend aus Vater, Mutter und zwei Kindern. Der Journalist kritisierte: „Familie Mustermann auf der Weihnachtskarte des Ministeriums. Mannmannmann ...“

Hubert Aiwanger sorgt mit Tweet für Empörung

Die Antwort von Aiwanger folgte prompt. „Genau hinschauen. MannMannFrauFrau. Nicht MannMannMann“, kommentierte er das Posting. 

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Doch damit nicht genug: Der Politiker teilte den Beitrag und verlieh seiner Aussage noch einmal Nachdruck. „Vater, Mutter, zwei Kinder, Christbaum und Kachelofen sind offenbar politisch/journalistisch nicht korrekt. Daran sieht man: Die Normalen müssen zusammenstehen.“

Hier sehen Sie den Tweet des Politikers:

Twitter-User reagierten fassungslos auf die Aussagen von Bayerns Wirtschaftsminister. „Als einer von denen mit Frau, genau zwei Kindern und Christbaum (aber ohne Kachelofen) empfinde ich Familien in anderer Zusammensetzung als ebenso normal wie unsere“, kommentierte etwa der CDU-Kommunalpolitiker Christian Reinboth.

„‚Wir ‚Normalen‘ sind die, die da keinen Unterschied machen. Sie sind es, der offenbar nicht zu uns Normalen gehört“, setzte er nach. 

„Peinlich“ nannte die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (dgti) die Reaktion des Vorsitzenden der Freien Wähler. Ein User kommentierte: „Ich bin einer dieser Normalen und fühle Trauer und Unverständnis, dass die Ideale der Nächsten- und Menschenliebe offensichtlich nicht für alle Menschen gelten sollen.“

Aiwanger ist seit November 2018 der stellvertretende Ministerpräsident in einer Koalition der Freien Wähler mit der CSU. Derzeit ist er Wirtschaftsminister von Bayern. Im nächsten Jahr stehen dort Neuwahlen an. (ls)