Ein Geheimpapier aus Brüssel sorgt für helle Aufregung: Die EU plant offenbar, Filterzigaretten komplett zu verbieten. Für Millionen Raucher und Raucherinnen wäre das ein Schock. Jetzt gibt es ein Dementi.
Endgültiges Aus für die Kippe?EU-Kommission mit Klarstellung
Aktualisiert
Hammer aus Brüssel! Die Europäische Union soll knallharte Maßnahmen im Kampf gegen den Krebs planen – und die könnten für Millionen Raucher und Raucherinnen in Deutschland das Ende ihrer gewohnten Zigarette bedeuten.
Laut einem internen Papier aus Brüssel, das der „Bild“-Zeitung vorliegt, will die EU-Kommission die radikalen Vorschläge der Weltgesundheitsorganisation (WHO) umsetzen. Das erklärte Ziel: eine „nikotinfreie Generation“.
Doch was steckt konkret dahinter? Geplant sind angeblich nicht nur strengere Regeln für Zigaretten und E-Zigaretten, sondern auch ein mögliches Verbot von Filterzigaretten! Außerdem sollen Tabakwaren an viel weniger Orten verkauft werden dürfen und Werbung komplett verschwinden.
Am Mittwoch (15. Oktober) dann das Dementi: Die zuständige EU-Kommission plant nach eigenen Angaben nicht, Filterzigaretten zu verbieten. Zumal sie EU-Gesetze nur vorschlagen kann und dann auf die Zustimmung des Europaparlaments und der EU-Staaten angewiesen ist.
EU plant angeblich Filterzigaretten-Verbot: Anti-Rauch-Hammer aus Brüssel
Besonders brisant war das drohende Aus für den Zigarettenfilter. Die weggeworfene Filterstummel würden die Umwelt belasten. Dass Raucherinnen und Raucher ohne Filter die Giftstoffe und den Teer viel ungefilterter inhalieren, schien dabei weniger im Fokus zu stehen.
Und es ging noch weiter! Laut dem Bericht würde sogar über ein komplettes Verkaufsverbot für alle diskutiert, die nach einem bestimmten Stichtag geboren wurden. Ein ähnlicher Versuch in Neuseeland scheiterte jedoch krachend – und schuf stattdessen einen blühenden Schwarzmarkt.
Wie die EU-Mitgliedstaaten zu den Plänen stehen, ist noch völlig offen. Am Donnerstag will eine Ratsarbeitsgruppe zusammentreffen, in der Vertreterinnen und Vertreter aus allen EU-Ländern ihre Meinung sagen können. Eine endgültige Entscheidung wird auf der WHO-Konferenz im November erwartet.
Zigaretten sind extrem schädlich und für 85 bis 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle verantwortlich. Sie enthalten über 70 krebserregende Stoffe, die auch Krebs in Mund, Rachen und Speiseröhre auslösen können. Rauchen verdoppelt das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall, schädigt die Blutgefäße und führt zu Atemwegserkrankungen wie COPD. Nikotin macht extrem abhängig. Selbst Passivrauchen erhöht das Risiko für Krebs und Herzerkrankungen. Ein Rauchstopp senkt die Gefahren erheblich. (red)