Sie ist die Heldin unzähliger Kinderzimmer, doch im Netz wird Conni jetzt für üble politische Hetze missbraucht! Was als harmloser Witz begann, ist für den Verlag bitterer Ernst. Nach einem Eklat um einen Kölner CDU-Politiker hat der Carlsen-Verlag die Nase voll und droht mit Anwälten.
Schluss mit lustig!Nach Eklat um Kölner CDU-Mann – Verlag geht gegen fiese Conni-Memes vor

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Bücher der Conni-Reihe liegen auf einem Tisch. Das Mädchen mit der Schleife im Haar ist eine der bekanntesten deutschen Kinderbuchfiguren. Mittlerweile kursieren viele Memes, gegen einige will der Verlag nun vorgehen.
Millionen sind mit ihr aufgewachsen, doch jetzt sorgt die Kinderbuchheldin Conni für mächtig Ärger. Im Internet ist ein regelrechter Hype um sogenannte Conni-Memes entstanden.
„Conni trinkt drei Liter Kaffee“ oder „Conni geht nicht im Rhein schwimmen“ – mit solchen Sprüchen wird die heile Welt der Figur aufs Korn genommen. Doch der Spaß hat Grenzen, denn immer öfter wird Conni für politische Zwecke missbraucht.
Für keines der Conni-Memes liegt Genehmigung oder Freigabe des Verlages vor
Richtig brisant wurde es durch einen Vorfall in Köln. Der Instagram-Kanal „Gegendasgendern“, der von einem Studenten der Uni Köln und Mitglied der Jungen Union betrieben wird, postete ein Bild mit dem Titel: „Conni jagt die Antifa“. Andreas Bohl, Vize-Chef der Kölner CDU, goss Öl ins Feuer und kommentierte: „Jeder sollte die Antifa jagen!“
Ein handfester Skandal! Die Kölner CDU-Chefin Serap Güler kritisierte Bohl umgehend scharf: Die Wortwahl sei „nicht akzeptabel“. Bohl selbst ruderte zurück, sprach von einem Fehler, weil der Begriff Gewalt suggerieren könne, löschte den Kommentar und entschuldigte sich.
Dem Carlsen-Verlag, der die Conni-Bücher herausgibt, reicht es jetzt endgültig. „Für keines der im Umlauf befindlichen Conni-Memes liegt eine Genehmigung oder Freigabe des Verlages vor“, heißt es in einer Mitteilung. Man distanziere sich klar von „menschenverachtenden, rassistischen, gewaltverherrlichenden und pornografischen Verwendungen der Conni-Figur“.
Der Verlag lässt nun rechtliche Schritte prüfen. In vielen Fällen handele es sich um Verletzungen des Urheberrechts.
Zwar blieben Aufforderungen zur Löschung bei Plattformen wie X (früher Twitter) oft ohne Erfolg, doch das könnte sich bald ändern. Für einige könnte es also demnächst Post von Connis Anwälten geben. (red/mit kna)