In Deutschland greifen wir nicht nur für Lebensmittel im Supermarkt tiefer in die Tasche, sondern auch für den Döner. Der größte Dönerfleisch-Produzent Europas erklärt nun: Auch die derzeit geltenden Preise sind viel zu niedrig.
Zahlen wir bald zweistellige Summen?Größter Dönerfleisch-Produzent erwartet satte Preissteigerung

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Blick auf einen Döner-Grill in Tübingen (2022). Die Preise in Deutschland sind zuletzt im Schnitt massiv gestiegen.
Wird unser Döner bald zum Luxus-Gut? Vorbei die Zeiten, in denen das in Deutschland so beliebte Streetfood 3,50 Euro gekostet hat. Bereits in den vergangenen Monaten sind die Preise für Döner in die Höhe geschossen. Der Lieferdienst „Lieferando“ veröffentlichte 2022 einen Döner-Vergleich, demnach kostete in Köln die Fladentasche 2022 durchschnittlich 5,39 Euro.
Im Juli 2023 kostete der Döner im Schnitt dann schon 7,42 Euro, in Düsseldorf zwei Cent mehr. Macht eine Steigerung von mehr als einem Drittel. Inflation, hohe Energie-, Lebensmittel- und Personalkosten machen sich auch in den Dönerbuden bemerkbar. Doch geht es nach dem größten Dönerproduzenten Europas, Birtat, sind die Preise noch immer viel zu niedrig.
„Eigentlich müsste der Döner zehn Euro kosten“
Der Chef des Kebabspießherstellers aus Murr (Baden-Württemberg),Cihan Karaman, erklärte gegenüber der „Stuttgarter Zeitung“: „Eigentlich müsste der Döner zehn Euro kosten“.
Der Grund: die massiven Preissteigerungen bei den Döner-Zutaten. Diese hätten in den vergangenen Jahren etwa 50 Prozent betragen. Deshalb glaubt Karaman, dass bald auch die Preise in einigen deutschen Buden erneut steigen werden. Immerhin: Seiner Aussage nach werde es keine flächendeckenden Steigerungen geben, denn viele Imbissbetreiber und -betreiberinnen würden eine möglicherweise ausbleibende Kundschaft fürchten.
Döner: In München knackt der Preis schon jetzt fast die 10-Euro-Marke
Nach eigenen Aussagen liefert Birtat an rund 13 Millionen Kundinnen und Kunden in Europa.
Deutschland, einig Dönerland – neben der Pizza gehört er zum beliebtesten Fastfood hierzulande. Allerdings wird er an vielen Orten zu einer echten Investition, vor allen Dingen für Menschen, die wenig Geld zur Verfügung haben.
Während der Preis in NRW im Schnitt längst die 7-Euro-Marke geknackt hat, liegt er im Süden des Landes sogar noch höher. In München betragen die Durchschnittspreise laut Lieferando in diesem Jahr satte 9,58 Euro, in Stuttgart 8,32 Euro.