Die Inflation trifft die Menschen in ganz Deutschland. Beim Landesparteitag der FDP hat nun der Bundesfinanzminister Christian Lindner seine Einschätzung zur ökonomischen Situation abgeben – und die klingt verheerend.
Bundesfinanzminister warntChristian Lindner über die ökonomische Lage: „Die ist geradezu gefährlich“

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Christian Lindner beim Landesparteitag der FDP in Duisburg am 2. April 2022.
Den Krieg in der Ukraine sehen die in Deutschland lebenden Menschen nicht nur im Fernseher, sie spüren ihn auch schon beim Blick in den Geldbeutel. Gas, Öl, Sprit, Fleisch, Milchprodukte – alles wird momentan teurer.
Um beispielsweise die Abhängigkeit von Energieimporten zu reduzieren und den Spritverbrauch zu drosseln, raten Experten wie Jens Hilgenberg, Leiter der Verkehrspolitik beim Umweltverband BUND, dazu, ein Tempolimit einzuführen.
Ausführungen und Berechnungen des ADAC zeigen, dass sich der Spritverbrauch durch Maßnahmen wie ein Tempolimit auf Autobahnen drastisch senken ließe, da der Verbrauch bei Geschwindigkeiten überproportional ansteigt.
Christian Lindner möchte keine „ideologischen Debatten“ führen
Deutschlands Bundesfinanzminister Christian Lindner von der FDP will sich derzeit allerdings nicht an Debatten über Tempolimits oder Fleischverzicht beteiligen.
In der Krise durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine gebe es keine Zeit für ideologische Debatten, sagte Lindner am Samstag (2. April 2022) bei einem Landesparteitag der nordrhein-westfälischen FDP in Duisburg.
Christian Lindner gegen staatliche Eingriffe
Die stark steigenden Preise infolge dieser Krisen hätten ohnehin schon dazu geführt, dass viele Menschen ihr Verhalten, ihre Fahrweise und ihren Konsum veränderten, stellte der Minister fest. Rolle der Politik sollte es in einer solchen Situation nicht sein, Befürchtungen weiter zu befördern. Sein Motto: So wenig staatliche Eingriffe wie nötig. Die Verantwortung der Politik liege vielmehr darin, Kapazitätsengpässe zu überwinden.
Die Pandemie und der Krieg hätten gravierende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands, sagte Christian Lindner. „Das ist eine sehr empfindliche ökonomische Situation, in der wir sind. Die ist geradezu gefährlich.“ Voraussichtlich in der kommenden Woche werde es neue Hilfen für Unternehmen geben, die besonders vom Krieg in der Ukraine betroffen seien.
Auf Dauer werde der Staat aber nicht mit kreditfinanzierten Programmen alles abfedern können, unterstrich der Finanzminister. Neuer Wohlstand müsse mit Ideenreichtum erwirtschaftet werden. „Niemand kann uns davon entlasten, dass viel harte Arbeit und Anstrengung auf dieses Land wartet.“ (jm/dpa)