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„Ist aber keine Stichelei“Söder bringt Saal mit Seitenhieb gegen Laschet zum Toben

Markus Söder schoss in seiner Rede immer wieder gegen Armin Laschet (hier ein Fotos vom April 2019).

Markus Söder schoss in seiner Rede immer wieder gegen Armin Laschet (hier ein Fotos vom April 2019).

Markus Söder hat in seiner Rede bei der Jungen Union immer wieder gegen die CDU und vor allem Armin Laschet ausgeteilt. Mit einem Seitenhieb brachte der CSU-Chef den Saal aber zum Toben.

von Jan Voß (jv)

Deggendorf. Ein Beben geht durch die Union. Nach der Wahlniederlage bei der Bundestagswahl werden die Gräben in den eigenen Reihen immer tiefer – auch die zwischen der CDU und der Schwesterpartei CSU in Bayern. Einer, der kaum einen Hehl aus seinem Unmut gemacht hat, ist CSU-Chef Markus Söder.

Vor der Jungen Union machte Söder am Samstag (9. Oktober 2021) seinem Ärger über die verlorene Bundestagswahl Luft und schoss erneut gegen CDU-Chef und Kanzlerkandidaten der Union Armin Laschet. Mit einem Seitenhieb brachte Söder den Saal der Delegierten zum Toben. Allerdings formiert sich auch Widerstand gegen die „Ein-Mann-Show“ Söder.

Markus Söder kritisiert die CDU bei der Jungen Union

In seiner Rede konzentrierte sich der CSU-Vorsitzende mit seiner Kritik immer wieder auf die CDU. Ohne sie beim Namen zu nennen, forderte Söder die Schwesterpartei auf, sich in Berlin nicht bei FDP und Grünen anzubiedern, um in der Regierung bleiben zu können.

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„Die Ampel ist am Zug“, sagte der CSU-Chef. „Nur vor der Tür zu sitzen und darauf zu warten, dass man bei irgendeiner hakenden Verhandlung mit der Ampel dann mal zufällig reingeholt wird, ist schwierig.“

Doch bei der Rede vor der Jungen Union wurde deutlicher als je zuvor: Die Wahlniederlage hat für Markus Söder eine Person zu verantworten. Armin Laschet.

„Es ist einfach so: Am Ende wollten die Deutschen einen anderen Kanzlerkandidaten als den, den CDU und CSU aufgestellt haben“, sagte Söder. „Es war das Defizit unseres Spitzenkandidaten, das uns im Wahlkampf wie ein Mühlstein um den Hals gelegt war.“

Markus Söder bringt Saal mit Seitenhieb gegen Armin Laschet zum Toben

Den wohl giftigsten Stachel fuhr Söder dann aber aus, als er Tilman Kuban, Chef der Jungen Union, in seiner Ansprache kurzerhand zum Vorsitzenden der CDU machte.

„Tilman, ich sprech‘ Dich jetzt mal stellvertretend für die ganze CDU an. Du bist für mich heute quasi der CDU-Vorsitzende“, erklärte er – und brachte damit den Saal der Jungen Union zum Toben.

Nachdem der tosende Applaus nach mehreren Sekunden endlich abklang, fügte Söder hinzu: „An alle Medien: Das ist keine Stichelei.“ Obwohl er bei dieser Hinzufügung selber lachen musste.

Auch in Junger Union Widerstand gegen Ein-Mann-Show von Markus Söder

Mit seinem Dauerbeschuss auf die CDU und Armin Laschet macht sich Markus Söder aber nicht nur Freunde. Auch in der Jungen Union rührt sich Widerstand. Notwendig sei Teamarbeit und keine Ein-Mann-Show, sagte der Delegierte Stefan Meitinger, der unter Beifall den Antrag zur Streichung von Söders Namen einbrachte.

„Es ist Zeit, (...) ein schlagkräftiges, frisches Team hinter unserem starken Zugpferd Markus Söder zu bilden, das glaubhaft die ganze Bandbreite einer Volkspartei abdeckt“, hieß es im ursprünglichen Entwurf des JU-Vorstands. In der verabschiedeten Fassung fehlte dann das „Zugpferd Markus Söder“.

Die Versammlungsleitung hatte noch versucht, einen Kompromissvorschlag vorzulegen, fand aber kein Gehör. „Nein“, scholl es aus dem Saal. Einen Aufstand gegen Söder bedeutet die Abstimmung nicht – nur die Forderung an den Parteichef, mehr auf die Gemeinsamkeit zu achten statt auf sich selbst. (jv mit dpa)