Eine mutmaßliche Terrorzelle soll einen Anschlag auf den belgischen Premier Bart De Wever geplant haben. Bei einer Razzia wurden Verdächtige festgenommen und eine Bombe gefunden.
Schock im NachbarlandDrohnen-Anschlag auf Premier vereitelt

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Der belgische Premierminister Bart De Wever war Ziel eines Drohnen-Anschlags.
Aktualisiert
Eine mutmaßliche Terrorzelle soll einen Anschlag auf den belgischen Ministerpräsidenten Bart De Wever geplant haben.
Das Ziel: Er sollte mit einer Kamikaze-Drohne getötet werden.
Am Donnerstag durchsuchte die Kriminalpolizei vier Wohnungen im Antwerpener Stadtteil Deurne. Dabei nahmen die Ermittlerinnen und Ermittler drei junge Männer fest und fanden einen selbstgebauten Sprengsatz. Das berichtet der belgische „De Standaard“.
Zwei der Männer werden des versuchten Mordes und der Teilnahme an einer terroristischen Vereinigung verdächtigt. Sie erscheinen am Freitag vor dem Ermittlungsrichter. Eine dritte Person wurde wieder freigelassen.
Laut Staatsanwaltschaft war der Sprengsatz noch nicht einsatzbereit, ähnelte aber stark einer IED (improvisierte Sprengvorrichtung). Zudem wurden Stahlkugeln und ein 3D-Drucker gefunden, mit dem vermutlich Teile für die Drohne hergestellt werden sollten.
Besonders brisant: Eine der durchsuchten Wohnungen liegt nur wenige hundert Meter von De Wevers Privatadresse entfernt. Die Ermittlerinnen und Ermittler gehen davon aus, dass der Premier das Ziel des geplanten Anschlags war.
Es ist nicht das erste Mal, dass De Wever ins Visier von mutmaßlichen Terroristinnen und Terroristen gerät. Bereits Anfang des Jahres wurden fünf Männer verurteilt, die einen Anschlag auf ihn vorbereitet haben sollen. Zusätzliche Schutzmaßnahmen für den Premier sind laut Behörden derzeit nicht notwendig, da die Verdächtigen festgenommen wurden.
Steckt Russland hinter den Drohnen?
Drohnen unbekannter Herkunft hatten in den letzten Wochen zahlreiche EU-Länder auf Trab gehalten, auch Deutschland. Der Flugbetrieb am zweitgrößten deutschen Flughafen in München war vergangene Woche gestört. Auch über einer Bundeswehr-Einrichtung nahe dem Flughafen wurde eine Drohne gesichtet. Zuvor waren über Schleswig-Holstein Drohnen gesichtet worden. Mehrfach hatten Drohnen auch den Luftverkehr in Dänemark gestört.
Wer hinter den Drohnenflügen steckt, ist bisher offiziell nicht bekannt. Hinter den Aktionen wurde mehrfach Russland vermutet. Der Kreml wies jegliche Vorwürfe aus Europa für eine Beteiligung zurück. (red/dpa)