Baerbock-Foto sorgt für WutHeftige Vorwürfe werden plötzlich laut – Journalistin muss einspringen

Annalena Baerbock (Grünen) kommt aus einem Flugzeug der Luftwaffe der Bundeswehr vom Typ A400M mit Hilfslieferungen für Gaza. Baerbock führt nach dem Angriff der Hamas auf Israel Gespräche in Israel, den palästinensischen Gebieten, Ägypten und dem Libanon. Das Foto sorgte für rege Diskussionen.

Annalena Baerbock (Grünen) kommt aus einem Flugzeug der Luftwaffe der Bundeswehr vom Typ A400M mit Hilfslieferungen für Gaza. Das Foto sorgte für rege Diskussionen.

Außenministerin Annalena Baerbock hat fast zehn Tonnen Hilfsgüter für die notleidende palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen an den Ägyptischen Roten Halbmond übergeben. Nachdem sie ein Foto gepostet hat, wurden heftige Vorwürfe laut.

von Martin Gätke (mg)

Baerbock landete am Dienstag (9. Januar 2024) in einem Luftwaffen-Transporter vom Typ A400M in der Hauptstadt des ägyptischen Gouvernements Nordsinai am Mittelmeer, Al-Arisch.

Mit leichtem Schuhwerk und bei Sonnenschein tritt sie aus der Maschine, im Hintergrund ist der Regierungsflieger zu sehen. Eine Szene, die für üble Vorwürfe im Netz sorgt. 

Baerbock bringt Hilfsgüter in den Gazastreifen

Die Bundesaußenministerin ist nach Israel geflogen, um die Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen – und erneut eindringlich für humanitäre Hilfe in der Region zu werben. Dort hat sich die Lage für die Bevölkerung zuletzt dramatisch verschlechtert, die ärztliche Versorgung ist angesichts der Bombardements mittlerweile so gut wie zusammengebrochen.

Alles zum Thema Twitter

Baerbock forderte in Ägypten daher deutlich mehr Unterstützung und leichteren Einlass für die Hilfen. Denn über den Grenzübergang Rafah wird ein Großteil der Hilfslieferungen in den Gazastreifen gebracht, doch dort warten 3000 Lkw mit Hilfsgütern auf die Erlaubnis zur Weiterfahrt. 

Im Gepäck hatte Baerbock fast 40 Paletten Hilfsgüter, die aus Mitteln des Auswärtigen Amts finanziert werden und im niedersächsischen Wunstorf von der Bundeswehr in den Luftwaffen-Transporter eingeladen wurden. Isomatten, Decken, Schlafsäcke, Feldbetten für die Menschen, die in Gaza in provisorischen Unterkünften leben.

Baerbock: Foto aus Al-Arisch sorgte für Kritik

Die Güter wurden in Ägypten vom Roten Halbmond ausgeladen und anschließend von der UN-Organisation für Migration (IOM) in den Küstenstreifen transportiert. 

Nach der Übergabe der Hilfsgüter teilte das Auswärtige Amt auf X (ehemals Twitter) Bilder von Baerbock, wie sie die Laderampe des Luftwaffen-Transporters entlang läuft.

Die Fotos wurden kurz darauf kontrovers diskutiert: Einige warfen der Ministerin im Netz vor, ein Fake-Foto gepostet zu haben. Der Grund: Im Hintergrund ist der Regierungsflieger zu sehen. „Sie lachen uns mit ihren gestellten Bildern aus“, heißt es von einem User. Baerbock sei gemütlich im Regierungsflieger angereist, das Foto auf der Laderampe sei gestellt, heißt es.

Hier den Tweet des Auswärtigen Amtes ansehen, im rechten Foto ist der Flügel des Regierungsfliegers zu sehen:

„Welt“-Journalistin Carolina Drüten sah sich kurz darauf gezwungen, die Anwesenheit Baerbocks in der A400M zu bestätigen.

„Das ist völliger Unsinn“, schreibt sie in einem Tweet zu den Vorwürfen. „Ich begleite die Reise der Ministerin für die ‚Welt‘ und war an Bord der Maschine A400M en route von Kairo nach Al Arish — ebenso wie Baerbock“.

Mittlerweile wurde unter dem Tweet des Auswärtigen Amtes eine Kontextbox veröffentlicht, die den Sachverhalt bewertet. Auch dort heißt es, dass Baerbock in Kairo in den Luftwaffen-Transporter umgestiegen ist.

Außenministerin Annalena Baerbock beendet ihre einwöchige diplomatische Mission in den Nahen Osten und nach Südostasien nun in Malaysia und Singapur.