„Deutsche in Landshut befreit“Laschet unterläuft peinliche Panne bei Wahlkampfrede

Armin Laschet (hier im Februar 2021 bei einer Parteisitzung) hat sich bei einer Wahlkampfrede einen historischen Patzer erlaubt.

Armin Laschet (hier im Februar 2021 bei einer Parteisitzung) hat sich bei einer Wahlkampfrede einen historischen Patzer erlaubt.

Armin Laschet ist bei einer Wahlkampfrede in Berlin ein peinlicher Lapsus unterlaufen. 

Berlin. Der Druck auf den Unionskanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) ist enorm. In den Umfragen vor der Bundestagswahl haben die Union und auch Laschet selbst deutlich eingebüßt. Jetzt bräuchte er endlich wieder positive Schwingungen. Stattdessen patzte Laschet bei einer Wahlkampfrede.

Armin Laschet patzt bei Wahlkampfrede: Mogadischu, nicht Landshut

Die peinliche Panne unterlief Armin Laschet bei einer Veranstaltung in Berlin am Samstag (21. August). Laschet verwies in seiner Rede darauf, dass die Bundespolizei-Elitetruppe GSG9 im Jahr 1977 „Deutsche aus der entführten Lufthansa-Maschine in Landshut befreit“ habe. In Wirklichkeit fand die Befreiungsaktion in der somalischen Hauptstadt Mogadischu statt, nicht im niederbayerischen Landshut.

Nach Mogadischu hatten palästinensische Luftpiraten damals die Lufthansa-Maschine „Landshut“ entführt - die Airline benennt ihre Flugzeuge oft nach deutschen Städten.

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Viel Häme für Armin Laschet nach peinlicher Panne

Wie es zu der fehlerhaften historischen Einordnung kommen konnte, ist unklar. Armin Laschet hat sich noch nicht zu dem Fauxpas geäußert. In den sozialen Netzwerken wurde Laschets Lapsus mit viel Häme kommentiert.

Laschet hatte im außenpolitischen Teil seiner Rede auf die spektakuläre Flugzeugentführung hingewiesen. Damals habe die Bundeswehr das Flugzeug befreien können, heute müssten die Europäer in der Lage sein, „einen Flughafen wie den Flughafen in Kabul zu sichern“.

Rückendeckung für Armin Laschet von konservativer Werte-Union

Zuvor hatte sich die stark konservative Werte-Union hinter den Kanzlerkandidaten gestellt. „Man wechselt nicht mitten im Wahlkampf die Kandidaten. Ein solches Verhalten kann nur im Desaster enden“, sagte der Vorsitzende Max Otte. Die Werte-Union rate „dringlich von diesbezüglichen Personaldebatten in der Union ab“.

Er fügte hinzu: „Armin Laschet ist angetreten, und er wird das Ergebnis – gut oder schlecht – zu verantworten haben.“ Die Werte-Union sieht sich als Vertretung der konservativen Strömung in der Union, ist aber keine offizielle Parteigliederung.

Otte lobte Laschet, mit etwas zurückhaltender Wortwahl: „Laschet hat einige vernünftige Ansätze in der Corona-Politik anklingen lassen. Auch einige seiner Statements zur Migrationspolitik sind zielführend und ausbaufähig“, sagte er. (jv/dpa)