Luftalarm am FlughafenExplosionen in Tel Aviv: Kanzler-Flieger geräumt

Seit mehr als zehn Tagen greift die islamistische Hamas im Gazastreifen Israel mit Raketen an. Auch der Bundeskanzler muss sich bei einem Besuch in Tel Aviv in Sicherheit bringen.

Es ist ein dramatisches Ende eines denkwürdigen Kurzbesuchs in Israel am Dienstagabend (17. Oktober 2023). Bundeskanzler Olaf Scholz, die mitreisenden Mitarbeiter, Journalisten und Sicherheitsleute – insgesamt knapp 50 Passagiere – haben den Regierungs-Airbus in Tel Aviv gerade für den Weiterflug nach Kairo bestiegen, da heißt es auf einmal: „Alles liegen lassen, alle raus.“ Und zwar schnell.

Nicht allen ist sofort klar, was passiert ist. Ein verdächtiger Gegenstand an Bord vielleicht? Es klärt sich aber schnell: Raketenalarm. Schon wieder. Etwa zwei Stunden vorher musste Scholz sich schon in der deutschen Botschaft in Tel Aviv zweimal in einem Schutzraum verschanzen. Diesmal geht es raus in die Dunkelheit, auf das Flugfeld.

Scholz' Delegation muss wegen Raketenalarms Flugzeug verlassen

Später hat die Delegation von Scholz vor dem Abflug von Tel Aviv nach Kairo wegen eines Raketenalarms schlagartig das Flugzeug verlassen müssen. Die Passagiere wurden aufgefordert, sich auf dem Flugfeld auf den Boden zu legen.

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Scholz wird mit einem Fahrzeug zu einem Flughafengebäude gebracht. Ein Teil seiner Delegation läuft hinterher. Einige Mitarbeiter, die Journalisten und die Crew gehen auf dem Flugfeld in Deckung, legen sich flach auf den Boden. Neben die Wagen der Kanzler-Kolonne, die da noch stehen.

Das Donnern der Abwehrraketen ist auf dem Flugfeld zu hören

Zwei Mal donnert es einigermaßen laut. Es sind Abwehrraketen des „Iron Dome“, des legendären Raketenschutzschilds, das die israelische Küstenmetropole Tel Aviv vor den aus dem Gazastreifen kommenden Raketen der islamistischen Hamas schützen soll.

Nach wenigen Minuten ist der Spuk allerdings schon vorbei. Es gibt Entwarnung. Alle bleiben noch eine Weile draußen stehen. Mit knapp einer Stunde Verspätung geht es dann weiter ins ägyptische Kairo.

Scholz war am Dienstag zu einem Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen und hatte in Tel Aviv Gespräche mit Regierungschef Benjamin Netanjahu und Präsident Isaac Herzog geführt. In Kairo will er am Mittwoch mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi insbesondere über die humanitäre Lage im Gazastreifen sprechen. (dpa)