„Zur eigenen Belustigung“Pflegerinnen betäubten absichtlich kranke Menschen mit Drogen

Eine Pflegerin schaut in einem Krankenzimmer im Klinikum Stuttgart auf einen Monitor einer Patientin, hier im Februar 2023.

Pflegerinnen betäubten Patientinnen und Patienten mit Drogen. Nun stehen die beiden Frauen vor Gericht. (Symbolbild)

Schockierende Textnachrichten von Pflegerinnen eines Krankenhauses kamen ans Licht. Von Betäubung ihrer Patientinnen und Patienten zur Belustigung sei die Rede. Nun stehen die beiden Frauen vor Gericht.

von Jana Steger (JS)

Hilfe bei der Körperpflege, das Essen reichen, Verbände wechseln sowie Ansprechpartner und -partnerin für Patientinnen und Patienten. Durch die Arbeit von Pflegekräften in Krankenhäusern fühlen sich Hilfebedürftige in den meisten Fällen gut umsorgt. Nicht jedoch in einem Krankenhaus in Großbritannien.

Statt ihre Patientinnen und Patienten kompetent zu umsorgen, machten sich zwei Pflegerinnen im Alter von 54 und 48 Jahren über die Hilfebedürftigen lustig. Einige ihrer Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige konnten die Pflegerinnen im Blackpool Victoria Hospital nämlich so gar nicht leiden – und griffen deshalb zu schockierenden Maßnahmen.

Pflegerin in Textnachricht: „Ich wette, sie liegt für eine Woche flach“

Aktuell müssen sich die beiden Frauen vor Gericht verantworten. Wie die „Daily Mail“ berichtete, warf der Chefkläger im Preston Crown Gericht, Peter Wright, den Pflegerinnen vor, Patientinnen und Patienten schlecht behandelt zu habe.

„Wir sagen, dass die Angeklagten die Patienten nicht mit Fürsorge und Mitgefühl, sondern mit Verachtung behandelt haben. Sie empfanden sie, oder einige davon, als eine Zumutung, als Ärgernis“, so der Kläger. Doch was genau war passiert?

Den Berichten zufolge sollen die beiden Frauen auf der Schlaganfall-Station Patienten und Patientinnen mit Drogen betäubt haben – und das „zur eigenen Belustigung“. Die Pflegerinnen sollen dazu Textnachrichten ausgetauscht haben, die nun der Jury im Gericht vorliegen. Darin hieß es zum Beispiel: „Ich habe einen von ihnen so betäubt, dass es um Haaresbreite am Tod vorbeiging, lol“.

In einer anderen Nachricht soll es geheißen haben: „Ich wette, sie liegt für eine Woche flach“. Doch das war noch nicht alles. Die Pläne von einer der Frauen schienen sogar noch weiter gegangen zu sein. In einer Nachricht schrieb diese, sie wolle „Bett 5 umbringen“ und der Patientin „den besten Schlaf geben, den sie jemals hatte“.

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Aufgeflogen seien die Taten 2018. Zu diesem Zeitpunkt habe eine weitere Pflegerin ein Gespräch zwischen den Angeklagten mitgehört und gemeldet. Den Vorwurf, einige ihrer Patientinnen und Patienten nicht ausreichend behandelt zu haben sowie Medikamente gestohlen zu haben, stritt eine der Verdächtigen ab. Auch die andere Angeklagte gab zu verstehen, ihre Kollegin nicht zu den Taten angestachelt zu haben. 

Wie es mit den beiden Frauen weitergeht, ist bislang nicht bekannt. Aktuell laufe das Gerichtsverfahren noch.