„Wichtiges Signal an Welt“Großbritannien mit Novum und höhere Strafen für Tierquäler

Hund_Welpe

Boris Johnson ist der erste Premierminister Großbritanniens, der Tierwohl in der Regierungspolitik verankert. Das Foto des Golden-Retriever-Welpen wurde am 19. April 2021 in Nürnberg aufgenommen.

von Julia Bauer (jba)

London – Was Tierfreunde und -schützer schon lange wissen, soll jetzt auch Gesetz werden. Zumindest in Großbritannien. Wirbeltiere haben Gefühle – das will Boris Johnson gesetzlich verankern. Empfindungsvermögen gelte für Wirbeltiere, „alle, die ein Rückenmark haben”, sagte Umweltminister George Eustice der Zeitung „Sunday Telegraph”. Das Gesetz soll an diesem Dienstag (11. Mai 2021) von Queen Elizabeth II. in ihrer traditionellen Regierungserklärung angekündigt werden.

  • Wirbeltiere haben Gefühle: Großbritannien schafft Gesetz
  • Großbritannien will Vorreiter bei Tierrechten sein
  • Boris Johnson ist erster Premierminister, der Tierwohl in Regierungspolitik verankert

Darin wird betont, dass Tiere sich ihrer Gefühle und Emotionen bewusst sind und Freude und Vergnügen sowie Leiden und Schmerz empfinden können.

Großbritannien will Vorreiter bei Tierrechten sein

Die britische Regierung will das Land zum Vorreiter bei Tierrechten machen, das Gesetz gilt als Herzstück der Strategie.

Die Strafen für Tierquälerei sollen von sechs Monaten auf maximal fünf Jahre Haft steigen. Weitere Gesetzentwürfe verbieten den Import von Jagdtrophäen, den Export von lebenden Tieren sowie die Haltung von Primaten als Haustiere. Zur Tierwohlstrategie gehört zudem, dass die Regierung ein Verbot von Pelzimporten sowie von Mikrochips bei Hauskatzen anpeilt.

Auch die Tötung von Schweinen durch Vergasung mit Kohlendioxid soll beendet werden. Minister Eustice nannte das Vorhaben ein „wichtiges Signal an die Welt“.

Boris Johnson setzt sich für Tierwohl ein

Viele dieser Änderungen, wie das Exportverbot für lebende Tiere, seien erst durch den Austritt Großbritanniens aus der EU möglich geworden, behauptete er.

Boris Johnson sei der erste Premierminister, der Tierwohl in der Regierungspolitik verankere, sagte Eustice. Kritiker sind der Ansicht, dass Johnson sich vor allem wegen persönlicher Ansichten seiner Verlobten Carrie Symonds für Tierrechte stark mache.

Symonds, ehemalige Sprecherin von Johnsons Konservativer Partei, sei genauso „leidenschaftlich“ bei dem Thema wie Johnson oder er selbst, sagte Eustice dazu. (dpa/jba)