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Zu große LastVater von 102 Kindern und Mann von 12 Frauen ruft um Hilfe

Zwei Männer füllen am 30.06.2017 in Uganda Chia-Pflanzen in eine Dreschmaschine.

Ein Mann in Uganda lässt seine vielen Kinder auf einer Farm arbeiten. Nun hat Musa Hasahya jedoch genug und bittet um Hilfe. (Symbolbild)

Musa Hasahya hat alle Hände voll zu tun. Mit seinen 102 Kindern gehen jedoch nicht nur langsam die Ressourcen aus, sondern auch der Wohnraum auf der Farm in Uganda wird knapp.

von Jana Steger (JS)

Zwölf Frauen, 102 Kinder und 567 Enkelkinder: Musa Hasahya gilt als der polygamste Mann im Bezirk Butaleja in Uganda. Bisher konnten alle Familienmitglieder gut versorgt werden. Doch die immer knapper werdenden Ressourcen und schwindende Nahrungsmittelproduktion fällt der Großfamilie nun zur Last. 

Gemeinsam lebt die Familie auf einer Farm der Größe von 56 Fußballfeldern, die laut der Zeitung New Vision „wie in einem Flüchtlingscamp“ aussehe. Nun werde jedoch der Platz knapp. Schließlich wohnen fast alle Familienmitglieder sozusagen unter einem Dach. Lediglich zwei der zwölf Frauen sind vor kurzem aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation geflohen. 

Musa Hasahya: Deshalb beschloss der Geschäftsmann, die Familie zu vergrößern

Musa Hasahya ist bereits seit 20 Jahren erfolgreicher Geschäftsmann und Dorfvorsitzender. Die Gründung einer riesigen Familie war demnach kein Zufall: Als Unternehmer erhoffte sich der Polygamist durch zahlreiche weitere Familienmitglieder einen wirtschaftlichen Profit.

„Weil ich etwas verdienen konnte, beschloss ich, meine Familie zu vergrößern“, erklärte Musa Hasahya der Zeitung New Vision. Der Plan: mehr Frauen heiraten. „Ich habe dafür gesorgt, dass jedem von ihnen Hacken zur Verfügung gestellt werden, um das Land zu bearbeiten und genug Nahrung zu produzieren“, gab der Vater einer Großfamilie weiter zu verstehen.

Der Boden sei auf der Farm besonders fruchtbar. Deshalb verfolge Musa Hasahya den Plan, all seine Kinder auf dem Acker schuften zu lassen, um die gesamte Familie ernähren zu können. Der wirtschaftliche Erfolg durch die Landwirtschaft habe es ihm ermöglicht, noch mehr Land zu kaufen. Aktuell ist der Polygamist im Besitz von stolzen 160 Hektar. 

Trotzdem gibt es Probleme: Hasahya ist laut eigener Aussage zwar in der Lage, seine Familie zu ernähren zu können – jedoch nicht alle Kinder zur Schule zu schicken. Auch der Platz auf der Farm werde immer knapper.

Er selbst hatte die Schule im Alter von 16 Jahren abgebrochen. 1971 heiratete Musa Hasahya seine erste Frau Hanifa Hasahya. Zwei Jahre später erblickte die erste gemeinsame Tochter das Licht der Welt.

Vater von 102 Kindern: Ein „Mann der Weisheit“

Gegenüber der Zeitung verlieren die Frauen und Kinder des Polygamisten nur gute Worte über ihren Vater und Ehemann. „Er hat alle Qualitäten eines guten Mannes“, gab eine Frau gegenüber der Zeitung zu verstehen. Seine älteste Tochter bezeichnete ihren Vater sogar als einen „Mann der Weisheit“.

Doch all die Zuneigung von seinen Familienmitgliedern hilft nichts: Musa Hasahya braucht Hilfe. „Ich kann es nicht mehr tolerieren, Kinder zu gebären, weil die Ressourcen begrenzt sind“, erklärte der Familienvater. Sein Rat an mögliche Nachahmer: nicht mehr als vier Frauen heiraten.

Deshalb bittet er darum, ein Haus abseits des derzeitigen Eindachgebäudes zu bekommen, in dem all seine Frauen untergebracht werden können. Von der Gemeinde wurde die Familie bereits mit einem Bohrloch unterstützt – mit dem die Kinder vor langen Strecken zum Wasser bewahrt werden. Wie es mit den mangelnden Ressourcen und dem Platzmangel für Wohnraum bei der Familie weitergeht, ist bislang jedoch unklar.

Laut dem Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) bringt jede Uganderin durchschnittlich 4,5 Kinder zur Welt. In Deutschland dagegen sind es im Durchschnitt nur 1,6. (js)