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Neue Großoffensive in der UkraineRussischer Generalmajor äußert sich zum ersten Mal konkret zu Zielen

Ein russischer Soldat patrouilliert am 12. April im Theater in Mariupol, das Mitte März bei einem Luftangriff komplett zerstört wurde. Russland strebt nun die vollständige Kontrolle über den Süden der Ukraine an, wie ein Generalmajor nun erklärte.

Ein russischer Soldat patrouilliert am 12. April im Theater in Mariupol, das Mitte März bei einem Luftangriff komplett zerstört wurde. Russland strebt nun die vollständige Kontrolle über den Süden der Ukraine an, wie ein Generalmajor nun erklärte.

Russland hat seine Großoffensive auf die Ostukraine gestartet. Ein russischer Generalmajor äußert sich jetzt zum ersten Mal ganz konkret zu den Kriegszielen in der Ukraine.

Russland strebt im Krieg gegen die Ukraine die vollständige Kontrolle über den gesamten Donbass sowie den Süden des Landes an.

Dies sei seit Beginn der „zweiten Phase der Spezialoperation“ eine der Aufgaben der Armee, sagte Generalmajor Rustam Minnekajew am Freitag (22. April) laut russischen Nachrichtenagenturen.

Mit der Eroberung des Donbass und des Südens könne eine „Landverbindung“ zur annektierten Krim-Halbinsel geschaffen werden, sagte Minnekajew. Seine Äußerungen waren die bislang detailliertesten Angaben zu Russlands Zielen in der „zweiten Phase“ des Militäreinsatzes.

Alles zum Thema Wolodymyr Selenskyj

Demnach äußerte sich Minnekajew bei einer Versammlung des Verbandes der Unternehmen der Rüstungsindustrie. „Die Kontrolle über den Süden der Ukraine, da ist noch ein Zugang zu Transnistrien“, sagte er weiter. In der von der Republik Moldau abtrünnigen Region Transnistrien sind russische Truppen stationiert. Minnekajew deutete demnach an, dass auch dort die Interessen der russischsprachigen Bevölkerung verteidigt werden sollen. Russland begründet mit dieser Argumentation auch seinen Angriffskrieg in der Ukraine.

Bisher hat sich niemand aus der Militärführung so konkret zu den Zielen des Krieges geäußert.

Ukraine: „Können das Unvermeidliche nur hinauszögern“

Die Ukraine, die in den vergangenen Tagen umfangreiche Waffenlieferungen westlicher Länder erhalten hatte, zeigte sich hingegen siegesgewiss. „Sie können das Unvermeidliche nur hinauszögern - den Zeitpunkt, an dem die Invasoren unser Gebiet verlassen müssen, insbesondere Mariupol“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstagabend.

Moskau hatte die strategisch wichtige Hafenstadt am Donnerstag für „befreit“ erklärt. Kyjiw widersprach und erklärte am Freitag, die ukrainischen Kämpfer, die sich im Stahlwerk der Stadt verschanzt haben, blieben „standhaft“.

Ukraine: Lage der Soldatinnen und Soldaten „sehr schwierig“

Regionalgouverneur Pawlo Kyrylenko beschrieb die Lage der verbliebenen Soldaten und Soldatinnen am Freitag als „sehr schwierig“. Die Bombardierungen auf das Gelände hielten an. Die Kämpfer würden jedoch „so lange wie nötig durchhalten“. Der Gouverneur bezeichnete den Ausgang der Gefechte in Mariupol als entscheidend für den gesamten Kriegsverlauf. „Der Erfolg der russischen Offensive im Süden hängt vom Schicksal von Mariupol ab.“

In dem riesigen Industriekomplex in Mariupol halten sich laut Kyrylenko auch noch rund 300 Zivilisten auf. Hoffnung auf ein Entkommen aus der zerstörten Stadt gab es für diese Menschen am Freitag nicht. Es könnten keine Fluchtkorridore eingerichtet werden, da die Lage zu gefährlich sei, erklärte Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk auf Telegram. „An alle, die darauf warten, in Sicherheit gebracht zu werden: Bitte wartet geduldig und haltet durch!“

Ukraine: Russland sei „jederzeit“ zu Feuerpause am Stahlwerk bereit

Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Freitag, Russland sei „jederzeit“ zu einer Feuerpause auf dem Industriegelände Asow-Stahl in Mariupol bereit. Voraussetzung für eine solche „humanitäre Pause“ wäre, dass die ukrainischen Verbände die weiße Flagge hissten.

Der ukrainische Präsident Selenskyj begrüßte unterdessen die jüngsten Zusagen westlicher Militärhilfe, darunter schwere Artilleriewaffen, dutzende Haubitzen und 144.000 Schuss Munition aus den USA.

Ukraine: Verbündete liefern schwere Waffen und Panzer

Großbritannien erklärte sich am Freitag bereit, Polen bei der Lieferung schwerer Waffen wie Panzer an die Ukraine unterstützen. London prüfe die Möglichkeit, „Panzer nach Polen zu schicken“, während Warschau seinerseits T-72-Panzer an Kyjiw liefere, sagte Premierminister Boris Johnson.

Er kündigte zudem an, dass die britische Botschaft in der kommenden Woche wieder zurück in die Hauptstadt Kyjiw verlegt werde. Anfang der Woche hatten bereits Italien und Spanien diesen Schritt bekannt gemacht, davor die Türkei und Frankreich. (afp/dpa/mg)