Durch Sanktionen diskriminiert?Russische Influencerinnen zeigen mit drastischer Geste ihren Protest

Die russische Influencerin Victoria Bonya auf einem Selfie, dass sie am 8. April auf Instagram hochgeladen hat.

Die russische Influencerin Victoria Bonya auf einem Selfie, dass sie am 8. April auf Instagram hochgeladen hat.

In der Ukraine sterben tagtäglich Menschen und gleichzeitig regen sich russische Influencer darüber auf, dass sie von einem Luxuslabel nicht mehr beliefert werden. Ist ihre Kritik berechtigt?

Große internationale Firmen haben sich als Reaktion auf Putins Invasion in die Ukraine aus Russland zurückgezogen. Zahlreiche Filialen und Geschäfte in russischen Städten sind geschlossen.

Doch die Boykott-Maßnahmen von Gucci beschränken sich nicht nur auf Schließungen von Filialen in Russland, sondern gehen noch weiter. Das italienische Luxuslabel hat nämlich auch den Verkauf an russische Kundinnen und Kunden eingeschränkt, die gar nicht dort leben. Diskriminierung, wie bekannte Influencer-Schönheiten finden.

Ukraine-Krieg: Influencer und Influencerinnen sind über Gucci-Restriktionen empört

Die Voraussetzung für einen Verkauf von Gucci-Produkten an Menschen mit russischer Nationalität bestehe darin, dass die Käuferinnen und Käufer versichern, die Mode-Artikel nicht in Russland zu tragen. Zudem wird von ihnen offenbar gefordert, ihren Hauptwohnsitz außerhalb Russlands noch einmal zu bestätigen.

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Zu den besonders scharfen Kritikerinnen der Gucci-Sanktionen gegen russische Bürgerinnen und Bürger zählt Victoria Bonya.

Sie stammt aus Russland, lebt aber in Monaco. Bonya liebt Gucci eigentlich, empfindet den Umgang mit den russischen Staatsbürgerinnen und -bürgern aber respektlos.

Um ihr Unverständnis zum Ausdruck zu bringen, zerschnitt die Frau, die über 9 Millionen Follower allein auf Instagram hat, nun eine teure Gucci-Tasche und teilte das Video auf ihrem Kanal.

Bereits Anfang März 2022 hatte Bonya ein Video mit dem Hashtag #StopHatingRussians (Englisch für: Stoppt den Hass auf Russen) veröffentlicht. Sie fühlt sich aufgrund ihrer Herkunft diskriminiert.

Instagram: Moderatorin prangert „Russophobie“ an

Auch die Moderatorin Marina Ermoshkina ergriff via Instagram das Wort und prangerte das Vorgehen von Gucci an: „Ich bin gegen Russophobie, ich bin gegen eine Marke, die Russophobie unterstützt!“ Dann nahm sie eine Heckenschere zur Hand und zerkleinerte die auf dem Tisch liegende Gucci-Tasche.

Marina Ermoshkina, der bei Instagram über 300.000 Menschen folgen, sagte:

„Für uns russische Mädchen spielt es keine Rolle, Chanel in unserem Leben zu haben. Wir waren immer das Gesicht dieser Marke, wir waren diejenigen, die seit unserer Kindheit eine Tasche dieser Marke kaufen wollten. Und das haben wir getan.“ Die Liebe zu ihrer Heimat sei ihr allerdings wichtiger als irgendwelche Accessoires an ihrem Körper. (jm)