Twitter-Sperre nach Erdbeben-Katastrophe?Heftige Reaktionen aus der Türkei: „Gibt es eine Erklärung?“

Das Logo der Nachrichten-Plattform Twitter ist auf dem Display eines iPhone zu sehen.

Das Logo der Nachrichten-Plattform Twitter ist auf dem Display eines iPhone zu sehen.

Der Kurznachrichtendienst Twitter war nach der Erdbeben-Katastrophe in der Türkei teilweise nicht mehr erreichbar. Nun werden Vorwürfe laut: Wurde die Plattform gezielt gesperrt?

Türkische Politiker, Politikerinnen und Prominente haben nach der Erdbeben-Katastrophe gegen die mutmaßliche Twitter-Sperre protestiert. Kemal Kilicdaroglu, Chef der größten Oppositionspartei CHP, äußerte am Mittwoch (8. Februar 2023) scharfe Kritik: „Diese wahnsinnige Palastregierung hat die Kommunikation der sozialen Medien unterbrochen“, schrieb der Oppositionsführer auf Twitter.

„Das Ergebnis ist, dass Hilferufe weniger gehört werden. Wir wissen, was sie alles zu verbergen versuchen. Wir warten auf eure Erklärung.“

Erdbeben in der Türkei: Mutmaßliche Twitter-Sperre sorgt für Kritik 

Auch der türkische Schauspieler und Comedian Cem Yilmaz forderte im Netz Aufklärung. „Gibt es eine Erklärung dafür, dass Twitter beschränkt wurde, wo es doch nützlich sein kann, Leben zu retten?“ Immer wieder hatten in den vergangenen Tagen verschüttete Menschen über die sozialen Medien Hilferufe abgesetzt.

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Die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, berichtete am Mittwoch über die Beschränkung von Twitter durch mehrere Internetanbieter in der Türkei.

Von offizieller Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Den Kurznachrichtendienst erreichten Nutzer in der Türkei nur noch durch Tunneldienste (VPN). In den sozialen Medien forderten Nutzer und Nutzerinnen unter einem Hashtag die Freigabe von Twitter.

Am Donnerstagmorgen war Twitter vor Ort wieder ohne VPN erreichbar. Von offizieller Seite gab es für die Sperrung zunächst keine Bestätigung. (dpa)