In Handschellen abgeführtAhnungsloser Tourist löst mit Getränkebestellung Polizeieinsatz aus

Ein Barkeeper bereitet Cocktails zu.

Ein russischer Tourist hat in Lissabon per Übersetzungsapp ein Getränk bestellt und damit einen Bombenalarm ausgelöst (Symbolfoto von Februar 2022).

Ein Tourist bestellte sich in Lissabon an einer Bar ein Getränk und löste damit unfreiwillig einen Polizeieinsatz aus.

von Eva Gneisinger (eg)

Übersetzungsapps erleichtern vielen Menschen im Urlaub die Kommunikation. So können einzelne Wörter in die jeweilige Sprache übersetzt werden oder auch ganze Sätze.

Einem russischen Touristen wurde die Sprachapp jedoch zum Verhängnis. Während seines Aufenthalts in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon wollte sich der Mann am Freitagabend (27. Oktober 2023) ein Getränk an einer Bar bestellen und löste damit versehentlich einen Polizeieinsatz aus.

Lissabon: Tourist löst mit Getränkebestellung Bombenalarm aus

Der 36-Jährige nutze eine Sprachapp, um sich aus dem Russischen das Wort „Granatapfel“ übersetzen zu lassen. Dabei sei ihm jedoch, ohne dass er es merkte, die falsche Übersetzung für das Wort angezeigt worden, berichtet die portugiesische Zeitung „Correio da Manhã“.

Auf einen Zettel schreibt der Mann schließlich auf Portugiesisch seine Bestellung auf – und der Barkeeper traut seinen Augen nicht. Anstatt des Wortes Granatapfel spuckte die Übersetzerapp die Vokabel für Granate aus. 

Offenbar ist der App ein Fehler unterlaufen: Die Wörter für Granatapfel und Granate sind im Russischen gleich, im Portugiesischen sind es jedoch zwei unterschiedliche Wörter.

Nur kurze Zeit später umringen zahlreiche Polizeibeamte den Touristen, denn der Barkeeper hatte die Bestellung als Terror-Drohung aufgenommen und die Polizei alarmiert.

Ohne zu wissen, wie ihm geschieht, wird der russische Tourist in Handschellen abgeführt und zu der Polizeiwache gebracht, wo er verhört wird. Sein Hotelzimmer wird unterdessen nach möglichen Waffen durchsucht. Zudem durchforstet die Lissabonner Polizei die Datenbanken und tritt zur Absicherung mit der portugiesischen Anti-Terrorismus-Koordinierungsstelle in Kontakt. 

Nachdem die Datenbanken keine Treffer erzielten und im Hotelzimmer keine Waffen gefunden worden, wurde der Tourist schließlich freigelassen.