Die heute 18-jährige Addison Bethea wurde vor einem Jahr Opfer eines traumatischen Vorfalls. Denn der Teenager verlor bei einer Hai-Attacke eines ihrer Beine. Noch heute hat sie viele Details des Angriffs deutlich vor Augen.

Im „Guardian“-Interview berichtete sie nun von dem Vorfall vor der Küste Floridas. Als Addison Bethea damals das Ziehen an ihrem Bein spürte, habe sie zunächst noch gedacht, es sei ihr Bruder Rhett, der ihr einen Streich spielen wollte. Sie waren gemeinsam mit einigen Freunden schnorcheln und scherzten kurz zuvor noch über Haie, die hier ihr Unwesen treiben sollten. Eigentlich nur aus Spaß und um sich gegenseitig Angst einzuflößen. Doch daraus wurde schnell Ernst.

Hai-Attacke in Florida: Addison Bethea verlor Bein bei Angriff

Plötzlich spürte Addison, wie etwas an ihrem Bein zog. So stark, dass sie unter die Wasseroberfläche geriet. Kurz darauf realisierte sie den Ernst der Lage: „In diesem Moment wurde es mir klar“, sagt sie. Der Hai erschien „aus dem Nichts“ an Addisons Seite und biss in ihre rechte Wade. Sie schrie nach ihrem Bruder: „Das war das Einzige, was ich tun konnte.“

Gerade als Rhett sich umdrehte, um nach seiner Schwester zu sehen, biss der Hai erneut nach Addison, dieses Mal nach ihrem rechten Oberschenkel, und zog sie unter Wasser. Sie betont: „Ich erinnere mich daran, dass ich alles gespürt habe“. 

Hier siehst du einen Facebook-Beitrag, der Addison mit ihrem Vater zeigt:

Die damals 17-Jährige versuchte, mit der Hilfe ihres Bruders zurück zum Boot zu gelangen, doch der Hai ließ nicht von ihr ab. Sie wehrte sich, schlug ihn, stach ihm in die Augen und verlor dabei sogar einen Teil ihres Fingers. „Sein Augapfel war so groß wie ein Baseball: sehr groß, sehr klebrig – sehr eklig“, erinnert sie sich. Doch ihre Abwehr hatte Erfolg, das Tier ließ von ihr ab.

Addison schöpft nach Hai-Attacke neue Lebenskraft

Auf dem Boot traf sie und ihren Bruder dann der große Schock. Von ein paar Zentimetern oberhalb des Knies bis zur Hüfte war „mein ganzer Oberschenkel weg“, so Addison. Das Boot fuhr mit Höchstgeschwindigkeit in Richtung Küste, während Addison immer wieder das Bewusstsein verlor.

Am Ufer angekommen, wurde sie zunächst in ein nahegelegenes Krankenhaus und dann per Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht. „Der Flugsanitäter sagte: ‚Ich weiß, das ist eine dumme Frage, aber haben Sie Schmerzen?‘ Ich sagte ja – und das ist alles, woran ich mich erinnere“, so erzählt die Jugendliche.

Nach einer Woche Krankenhausaufenthalt wurde Addisons Bein oberhalb des Knies amputiert. Mittlerweile trägt sie eine Prothese, macht immer mehr Fortschritte und kämpft sich ins Leben zurück. Sogar Gewichtstraining im Fitnessstudio absolviert Addison wieder. Kürzlich jährte sich der erste Jahrestag seit dem Angriff.

Wie hat sich ihr Leben verändert? „Ich würde sagen, es ist besser – was seltsam klingt“, sagt sie. Und auch ins Wasser wagt sich die Teenagerin wieder. Unterkriegen lässt sie sich so schnell nicht.