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„Das ist absolut das Letzte“Sparkasse sorgt mit Anti-Obdachlosen-Aktion für Wut und Empörung

Das Logo der Sparkasse ist an der Fassade eines Gebäudes in der Innenstadt zu sehen (Symbolfoto).

Das Logo der Sparkasse ist an der Fassade eines Gebäudes in der Innenstadt zu sehen (Symbolfoto).

Mit einer drastischen Maßnahme gegen Obdachlose sorgt die Sparkasse für Wut und Empörung – ausgerechnet vor Weihnachten. „Shame on you“, postete ein User auf Twitter und fügt ein Foto aus einer Filiale in München hinzu.

von Jan Voß (jv)

Dem Twitter-User ging es vermutlich so wie vielen anderen Menschen, die an der Filiale der Sparkasse in München vorbeikam. Eine drastische Maßnahme soll dort Obdachlose davon abhalten, sich im Vorraum aufzuhalten.

Doch die Maßnahme sorgt bundesweit für Empörung. Unter dem Tweet sind Hunderte wütender Kommentare zu lesen. Das Unternehmen nahm inzwischen Stellung.

Aufregung um Anti-Obdachlosen-Spikes in Sparkasse

Auf dem Foto, welches sich in den sozialen Netzwerken wie ein Lauffeuer verbreitete, ist die Anti-Obdachlosen-Maßnahme deutlich zu erkennen. Die Sparkasse hat massive Metallzacken auf dem Lüftungsschacht vor der Fensterfront des Schalterraums der Filiale anbringen lassen.

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Eine drastische Maßnahme, ausgerechnet in der Weihnachtszeit. Zudem sind die Temperaturen in Deutschland rapide gesunken. Doch selbst zum Sitzen lädt die Bank nicht mehr ein, so eng wie die Zacken zueinander angebracht wurden.

„Shame on you, ⁦@sparkasse ⁩München, für diese nachträglich angebrachten Zacken“, schreibt der User auf Twitter zu dem Foto, das er am Montag (12. Dezember 2022) hochlud.

Er sieht darin wie viele andere eine herzlose Maßnahme gegen Obdachlose. „Wenn ein Obdachloser nachts in eurem Schalterraum schlafen möchte, dann nicht, weil es ihm zu gut geht“, fügt er hinzu.

Unter dem Beitrag reagieren viele Menschen mit Verständnislosigkeit. „Wenn ich es nicht besser wüsste, sieht dieses Gitter aus, als ob man ein Tier fernhalten will. Das ist absolut das letzte“, schreibt ein User schockiert. „Das hat mit Menschlichkeit einfach mal nichts zu tun“, findet sie.

Wut gegen Sparkasse – „Pünktlich zum Winteranfang. Ekelhaft.“

Auch der Grünen-Politiker Peter Heilrath reagierte auf Twitter. Sein Urteil ist unmissverständlich: „Pünktlich zum Winteranfang werden #Obdachlose von der @sparkasse München ausgesperrt. Ekelhaft.“

Andere User nehmen die Sparkasse München hingegen in Schutz gegen die massive Kritik. Viele erklären, dass in Deutschland niemand auf der Straße leben müsse, weil es genügend Unterkünfte gebe.

„Andererseits gibt es dann hunderte Beschwerden von Kunden, wenn die Filiale stinkt, Automaten blockiert sind oder Kundinnen sich nicht mehr sicher fühlen, weil betrunkene Männer sich dort aufhalten, während sie Bargeld abheben wollen. Es gibt bessere Orte, um Obdachlosen zu helfen!“, findet ein User etwa.

So erklärt die Sparkasse München die Anti-Obdachlosen-Spikes

Die Sparkasse München reagierte inzwischen auf die Vorwürfe in den sozialen Netzwerken. Gegenüber dem „BR24“ bestätigte die Stadtsparkasse, dass die Vorrichtung beim Beratungscenter der Filiale am Max-Weber-Platz eingebaut wurde.

Demnach sei der Vorraum in der Vergangenheit von Obdachlosen und auch von anderen Gruppen als Aufenthaltsort genutzt worden.

Kunden und Kundinnen hätten sich „über ein mangelndes Sicherheitsempfinden bei der Vornahme sensibler Geldgeschäfte, insbesondere in den Abendstunden“ beschwert, sagte Sebastian Sippel, Pressereferent der Stadtsparkasse München. „Auch bieten die Geldautomatenräume keinerlei sanitäre Einrichtungen und keine adäquate Möglichkeit zur Müllentsorgung. Wir wollen unseren Kunden saubere Foyers bieten, in denen sie sich zu jeder Tageszeit sicher fühlen.“