Vorbild für Deutschland?Spanien führt neues Gesetz für Frauen ein – das steckt dahinter

Das undatierte Symbolfoto zeigt eine Frau, die im Bett liegt und sich eine rote Wärmflasche an den Unterbauch hält.

Bei Unterleibschmerzen während der Periode kann eine Wärmflasche, wie auf dem undatierten Symbolfoto dargestellt, wohltuend sein.

Niemand sollte unter Schmerzen arbeiten müssen – und trotzdem schleppen sich viele Frauen immer wieder mit Periodenbeschwerden ins Büro. Ein spanisches Gesetz könnte hier nun helfen.

von Lara Hamel  (hl)

Mit der ersten Regelblutung leiden viele Mädchen und Frauen regelmäßig unter Schmerzen während der Periode. Zur sogenannten „Dysmenorrhoe“ zählen unter anderem Schmerzen in Unterleib und Rücken, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.

Trotz der verlässlich wiederkehrenden Schmerzen ist es für Betroffene oft unangenehm, sich krankschreiben zu lassen. Ein neues Gesetz könnte spanische Frauen nun ermutigen, häufiger die Ärztin oder den Arzt aufzusuchen.

Spanien: Mehrere Tage frei wegen Periodenschmerzen

Wie „tagesschau.de“ berichtete, stammt die Idee, durch Periodenschmerzen geplagte Frauen eine Art Sonderurlaub von drei bis fünf Tagen zu ermöglichen, aus dem spanischen Ministerium für Gleichstellung. Nach dem Gesetzentwurf soll es allen Arbeitnehmenden möglich sein, bei Krankheit nicht arbeiten zu müssen – ganz gleich, ob es um Grippe oder Regelschmerzen geht.

Betroffene mit starken Schmerzen, die das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit mindern, müssen sich bei Ärztin oder Arzt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) attestieren lassen. Die spanische Sozialversicherung soll den Arbeitsausfall dann finanziell auffangen.

Die Zahl derer, die unter starken Regelschmerzen leidet, ist nicht bekannt: „Laut der Gleichstellungsministerin hat bis zu einem Viertel aller Frauen so starke Schmerzen, dass sie eine Freistellung beantragen könnten, laut Gesundheitsministerium ist etwa jede zehnte Frau betroffen.“

Die Möglichkeit, sich bei „Dysmenorrhoe“ krankschreiben zu lassen und eine Sozialversicherung, die das auffängt – so weit, so gut. Was jedoch abzuwarten bleibt und für Kontroversen im spanischen Parlament sorgte: Bekommen Frauen schlechter einen Job, wenn sie theoretisch jeden Monat für ein paar Tage ausfallen könnten?