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„Unglaubliches Fehlverhalten“Soldat schockt öffentlich in SS-Uniform – und darf trotzdem in Armee bleiben

Ein Unteroffizier hat für Entrüstung in Österreich gesorgt. Dieses Symbolfoto aus dem Mai 2016 zeigt österreichische Soldaten bei einer Parade in Wien.

Ein Unteroffizier hat für Entrüstung in Österreich gesorgt. Dieses Symbolfoto aus dem Mai 2016 zeigt österreichische Soldaten bei einer Parade in Wien.

Ein Soldat hat sich in einer selbst gemachten SS-Uniform mit Hakenkreuzsymbolen in der Öffentlichkeit gezeigt und damit Österreich in Aufregung versetzt. 

Der Fall eines Unteroffiziers, der sich öffentlich mit einer SS-Uniform zeigte, sorgt in Österreich für Empörung. Präsident Alexander Van der Bellen erklärte am Donnerstag (13. Oktober 2022) im Kurzbotschaftendienst Twitter, er sei „schockiert“. „Jede Form der NS-Verherrlichung ist aufs Schärfste zu verurteilen und hat keinen Platz im Staatsdienst und in unserer Gesellschaft“, schrieb Van der Bellen.

Einem Bericht der österreichischen Zeitung „Kurier“ zufolge hatte der Soldat aus Kärnten im Internet eine Uniform, Hakenkreuz-Abzeichen und -Fahnen bestellt und sich selbst eine SS-Uniform zusammengestellt.

Soldat trägt SS-Uniform: Das ist seine Strafe

Diese habe er mindestens fünfmal getragen, zum Teil außerhalb seiner Wohnung und manchmal auch mit einem Helm mit Hakenkreuz, wie in Online-Netzwerken veröffentlichte Fotos zeigten.

Zudem soll er wiederholt den Hitlergruß gezeigt haben, etwa in der Kantine eines Sportvereins, auf dem Fußballplatz und vor seinen Kameraden in der Kaserne. Nach Informationen der Nachrichtenagentur APA wurde er von einem Geschworenengericht zu zehn Monaten auf Bewährung verurteilt und von der Disziplinarbehörde zu einer Geldstrafe in Höhe von knapp 5000 Euro.

Die österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner verurteilte „ein unglaubliches Fehlverhalten“, wie das Ministerium mitteilte. Der Betroffene sei „unverzüglich von seiner Tätigkeit entbunden“ worden und werde „in einer nicht militärischen Funktion“ eingesetzt.

Ein Sprecher des Bundesheeres erklärte auf Twitter, weder das Gericht noch die zuständige Disziplinarbehörde hätten eine vollständige Entlassung erwirkt. Das Bundesheer habe diese Entscheidung zu akzeptieren. (mac/afp)