Das kontroverse Asylbewerberheim in Suhl steht vor dem Aus.
Skandal-Heim wird dichtgemachtThüringen schließt Suhl – doch die wichtigste Frage bleibt offen

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Neuer Standort für Flüchtlingszentrum bleibt Rätselraten (Symbolbild).
Ein kontroverses Kapitel deutscher Zuwanderungspolitik findet seinen Abschluss, denn in Suhl wird die Erstaufnahmeeinrichtung dichtgemacht. Diese galt lange Zeit als Inbegriff von Ausschreitungen und drangvoller Enge. Der Pachtvertrag für das notorische Bauensemble auf dem Friedberg ist laut Mitteilung von Beate Meißner (CDU) aufgelöst worden. Infolgedessen wird die Liegenschaft bereits im November 2026 – und damit einen Monat zeitiger als vorgesehen – komplett geräumt sein.
Obwohl diese Neuigkeit in der Umgebung als Befreiung empfunden wird, lässt die Regierung des Bundeslandes eine wesentliche Frage offen. Die zukünftige Unterbringung der Geflüchteten stellt weiterhin ein erhebliches politisches Mysterium dar. Wie die „Mitteldeutsche Zeitung“ sowie das Lokalportal „inSüdthüringen“ melden, gibt es eine neue Planung. Diese sieht vor, die jetzige Anstalt mit einem sogenannten „Ankunftszentrum“ abzulösen, welches im Dezember 2026 den Betrieb starten soll. Das berichtet „FOCUS online“.
Ministerium hält sich bei Standortfrage bedeckt
Die wesentliche Abweichung von der früheren Praxis liegt in der Abkehr von der Unterbringung in großen Gruppen. „Wir werden aus den Fehlern von Suhl lernen und deshalb auf keinen Fall wieder eine derartige Größenordnung an einem Standort vorhalten“, erläuterte Meißner. Stattdessen ist ein Hauptstandort von merklich geringerem Ausmaß vorgesehen, welcher durch diverse separate Unterbringungsmöglichkeiten komplettiert werden soll. Bereits vorhandene Plätze in Eisenberg und Gera sind bis zur Vollendung des Vorhabens von entscheidender Bedeutung.
Trotz des fixierten Termins für das Ende in Suhl gibt es vom Ministerium keinerlei Auskunft zur Ortsfrage. Die Ministerin äußerte nur, man sei in Verhandlungen mit „in Frage kommenden Kommunen“. Es bleibt jedoch unklar, ob ein neues Gebäude errichtet oder eine existierende Immobilie umfunktioniert werden soll. Diese Handlungsweise erinnert an die vorherige Administration, als Georg Maier (SPD) ebenso Erwartungen für einen raschen alternativen Ort geweckt hatte, die sich später als unbegründet herausstellten.
Die Entscheidung zum Schließen folgt auf jahrelange Zuspitzungen in der Anstalt, welche lange Zeit als Hotspot der Kriminalität und Zeichen für die Überlastung des Staates galt. Ein Umstand, der der Exekutive derzeit zugutekommt, ist der erhebliche Rückgang bei den neu eintreffenden Geflüchteten. Befanden sich im Dezember 2023 noch 2300 Personen in Thüringens Landeseinrichtungen, so zählte man Mitte Dezember 2024 lediglich 274 Menschen. (red)
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