Zwei Menschen wurden durch Schüsse in einem Supermarkt im nordhessischen Schwalmstadt getötet. Die Polizei ist vor Ort.
Tragödie im SupermarktHessen: Mann erschießt Frau (53) und dann sich selbst – viele Fragen offen
Grausamer Vorfall in Hessen: In einem Supermarkt in Schwalmstadt (Schwalm-Eder-Kreis) sind zwei Menschen durch Schüsse ums Leben gekommen. Das teilte die Polizei am Dienstag (7. Juni 2022) mit. Die Hintergründe der Tat seien derzeit noch nicht bekannt.
Demnach habe ein 58-jähriger Mann in einem Supermarkt im nordhessischen Schwalmstadt eine 53-Jährige und anschließend sich selbst erschossen. Wie die Polizei in Homberg unter Verweis auf erste Ermittlungserkenntnisse berichtete, kamen weitere Menschen nicht zu Schaden. Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen.
Schwalmstadt: Zwei Tote nach Schüssen im Supermarkt
Nach Angaben der Beamtinnen und Beamten fielen die Schüsse gegen 13 Uhr in einem Discounter im Stadtteil Treysa, alarmierte Einsatzkräfte fanden in dem Geschäft die beiden Toten.
Laut übereinstimmenden Zeugenaussagen habe der 58-Jährige zunächst die 53-Jährige und dann sich selbst mit einer Waffe getötet.
Die Polizei entsandte ein Großaufgebot und sperrte den Bereich um den Lebensmittelmarkt weiträumig ab. Schon während des Einsatzes teilte sie im Kurzbotschaftendienst Twitter mit, dass für weitere Menschen oder die Bevölkerung keine Gefahr bestehe.
Der mutmaßliche Täter ist tot, es gebe keine Hinweise auf eine Beteiligung Dritter. Auch seien durch die Schüsse keine anderen Menschen verletzt worden. Zeugen und Betroffene der Tat würden vor Ort betreut.
In welcher Beziehung Täter und Opfer zueinander standen, welche Nationalität der mutmaßliche Täter und das Opfer hatten und was zu der Tat führte, ist zunächst unklar.
„Die genauen Hintergründe sowie der Ablauf der Tat sind nun Gegenstand der weiteren kriminalpolizeilichen Ermittlungen“, erklärten die Beamtinnen und Beamten.
Tote in Schwalmstadt: Landtagspräsidentin Wallmann spricht Beileid aus
Die hessische Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) reagierte während einer Landtagssitzung auf die Nachricht und dankte den Einsatzkräften in Schwalmstadt. Sie sprach im Namen des Landtags den Angehörigen ihr herzliches Beileid aus.
Wallmann informierte die Abgeordneten zwischen zwei Reden in der Plenardebatte, die auf die Regierungserklärung von Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) folgte.
Schwalmstadt ist eigentlich eine sehr beschauliche Stadt. Der idyllische Ort ist bekannt für seine Fachwerkhäuser und liegt in etwa auf halber Strecke zwischen Marburg und Kassel im Schwalm-Eder-Kreis. Die Kommune hatte zum Stichtag 31. Dezember 2020 rund 18.000 Einwohner und Einwohnerinnen.
Der Lebensmittelmarkt liegt mitten in dem Schwalmstadter Stadtteil Treysa. Gegenüber befindet sich ein Einkaufszentrum mit zahlreichen Läden. Der Betrieb dort läuft am Nachmittag normal weiter. Auch der Bahnhof von Treysa ist nicht weit vom Tatort entfernt.
Schüsse in Schwalmstadt: Wohnung des mutmaßlichen Täters durchsucht
Ein älterer Mann, der nach eigenen Angaben in dem Stadtteil wohnt, zeigt sich erschüttert über die Tat. Es sei traurig, dass so etwas in Schwalmstadt passiere, sagte er. Aus seiner Sicht seien schärfere Waffengesetze nötig.
Doch was sich genau in dem Lebensmittelmarkt abspielte, ist zunächst unklar. Die nordhessische Tageszeitung „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ zitierte eine Zeugin, wonach die Frau in dem Discountermarkt zunächst von dem Mann verfolgt worden sei und laut um Hilfe gerufen habe. Ein Polizeisprecher machte dazu auf Anfrage keine Angaben.
Auch die zuständige Staatswaltschaft Marburg will sich am Nachmittag erst einmal nicht näher zu dem Fall äußern. Neben der Spurensicherung am Tatort werde auch die Wohnung des mutmaßlichen Täters durchsucht, sagte ein Sprecher. Außerdem liefen die Zeugenbefragungen. (dpa, afp, gr)