Katastrophenalarm in SachsenLage verschärft: Waldbrand immer schlimmer – Bundeswehr schickt Hubschrauber

Die Lage wird immer dramatischer. Im Nationalpark Sächsische Schweiz brennt es. Der Waldbrand hat sich aus Tschechien bis nach Deutschland ausgebreitet. Und er scheint außer Kontrolle.

Die Lage im Nationalpark Sächsische Schweiz wird immer dramatischer. Seit Sonntag wüten Feuer, jetzt sollen auch vier Hubschrauber der Bundeswehr eingesetzt werden. „Wir erwarten die Maschinen noch am Dienstagmittag“, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Dienstag (26. Juli) auf Anfrage. Diese sollen vorrangig beim Löscheinsatz helfen.

Das Feuer hatte am Montag vom Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien auf den Nationalpark Sächsische Schweiz übergegriffen. Seitdem unterstützt ein Hubschrauber der Landespolizei mit Aufklärungsflügen im Brandgebiet. Zudem wird ein Hubschrauber der Bundespolizei mit angehangenem Wassertank zum Löschen eingesetzt.

Feuer in der Böhmischen und Sächsischen Schweiz: Touristen sollen Orte meiden

Die Lage beim Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz hat sich verschärft. Touristen wurden dringend aufgefordert, den Bereich Hintere Sächsische Schweiz zu meiden, es bestehe Gefahr für Leib und Leben. Für Bad Schandau war Katastrophenalarm ausgelöst worden. „Es sind derzeit keine Evakuierungen geplant, Wohnbebauungen sind derzeit nicht gefährdet“, betonte der Sprecher des Landratsamtes noch am Morgen.

Anders ist es im Süden Brandenburgs. Dort wurden bereits Ortschaften evakuiert (siehe Video oben). Inzwischen wurde die angeordnete Evakuierung für zwei Ortschaften aufgehoben. Dies betrifft die zur Stadt Falkenberg an der Elster gehörenden Ortschaften Kölsa und Rehfeld, wie die Regionalleitstelle Lausitz in Cottbus am Dienstag mitteilte. Für Kölsa-Siedlung blieb die Anordnung zur Evakuierung demnach bestehen.

Die Räumung der drei Ortschaften war am Montag angeordnet worden, betroffen waren rund 700 Einwohner. Die Behörden hatten zuvor eine Großschadenslage ausgerufen.

Vom Gebiet des Prebischtores in Tschechien aus hatte sich das Feuer mit großer Geschwindigkeit bis in den Nationalpark Sächsische Schweiz ausgebreitet, teilte das zuständige Landratsamt Pirna am Montagabend (25. Juli 2022) mit.

Insgesamt waren demnach 250 Feuerwehrleute und 39 Fahrzeuge bei dem Großeinsatz vor Ort. Unterstützt wurden sie unter anderem von zwei Hubschraubern der Landes- und Bundespolizei. Der Einsatz gestaltete sich nach Angaben des Landratsamts schwierig, da das Gelände unzugänglich ist und starker Wind wehte.

Sächsische Schweiz: Waldbrand aus Tschechien hierzulande angekommen

Laut dem Deutschen Wetterdienst wurden für die Nacht Windspitzen von bis zu 36 Stundenkilometern erwartet.

Der Waldbrand war bereits am Sonntagmorgen (24. Juli 2022) in Tschechien ausgebrochen. Am Montag wurden in dem Gebiet an der Grenze zu Deutschland mehrere dutzend Menschen aus einem Touristen-Resort, einem Pfadfinderlager und aus den Ortschaften Mezna und Mezni Louka evakuiert, wie der tschechische Feuerwehrsprecher Milan Rudolf mitteilte.

Verletzt wurde durch das Feuer bislang niemand, Tschechiens Umweltministerin Anna Hubackova sprach jedoch auf Twitter von einer „kritischen“ Lage. 46 Feuerwehr-Einheiten waren am Montag in Tschechien im Einsatz. (afp)