Schreck-Moment auf RügenPlötzlich heftige Knalle: Ursache kommt aus Russland

Spaziergänger laufen auf der Seebrücke vom Ostseebad Binz auf der Insel Rügen.

Spaziergänger laufen im April 2024 auf der Seebrücke vom Ostseebad Binz auf der Insel Rügen. Am Donnerstag verschreckten explosionsartige Geräusche die Menschen auf der Ostseeinsel.

Auf Rügen waren in der vergangenen Woche laute, explosionsartige Geräusche zu hören. Nun steht die Ursache fest: Ein russisches Flugzeug wurde von Eurofightern abgefangen. 

Zweimal knallte es am Donnerstag (20. April) auf Rügen laut und versetzte die Menschen auf der Urlaubsinsel in Schrecken. Nun wurde die Ursache für die explosionsartigen Geräusche gefunden. 

Ein Einsatz von Eurofightern war die Ursache, wie die Bundeswehr nun bestätigte. Sie haben ein russisches Flugzeug abgefangen. 

Wie die „Ostsee-Zeitung“ berichtet, seien die Jets aus Laage (Landkreis Rostock) gestartet und hätten zwei Überschallflüge über Rügen durchgeführt. Das habe das Luftfahrtamt der Bundeswehr der Zeitung auf Anfrage bestätigt. 

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Rügen: Eurofighter verteidigen Luftraum über der Ostsee

Ein Sprecher sagt demnach, die zwei Jets seien „im Rahmen eines Schutzfluges mit Überschallgeschwindigkeit über den Bereich Rügen“ geflogen. Die Eurofighter seien fast 8 Kilometer über dem Meeresspiegel über Deutschlands größte Insel hinweggeflogen. 

Der Grund: Die Alarmrotte des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ sei aufgestiegen, um den Luftraum über internationalem Gewässer zu verteidigen. Wie eine Sprecherin der Luftwaffe erklärt, sei eine russische Militärmaschine des Typs Iljuschin Il-20 am Donnerstag „ohne Transponderabstrahlung und Flugplan im Raum Kaliningrad“ unterwegs gewesen.

Die Eurofighter-Piloten hätten demnach eine sogenannte Sichtidentifizierung durchgeführt und anschließend das russische Flugzeug zurück in Richtung Heimatflughafen begleitetet.

Ostsee: Luftwaffe schon viele Mal zur Verteidigung aufgestiegen

Es ist nicht der erste Zwischenfall dieser Art, bereits Mitte Februar gab es Einsätze der Luftwaffe, bei denen russische Flugzeuge abgefangen worden sind.

Im vergangenen August übernahm die deutsche Luftwaffe wieder die Luftraumüberwachung – im Nato-Jargon heißt das „Air Policing“ – über dem Baltikum. Rund 30 Mal stiegen die Eurofighter seitdem zu Alarmstarts auf, identifizierten russische Militärmaschinen über der Ostsee. Zwar sprechen die Militärs vom „Abfangen“, doch das beudetet nicht, dass sie abgedrängt werden. Es geht vielmehr darum, sie visuell zu identifizieren.

Mit Putins Angriffskrieg in der Ukraine ist diese Luftraumüberwachung  an der Nato-Ostflanke noch einmal wichtiger geworden: Es kommt immer öfter vor, dass russische Flugzeuge ohne Transponder fliegen – also für andere Beteiligte nicht auszumachen sind. Die Folge ist ein „Tanz“ zwischen Nato-Streitkräften und Russland, denn gerade über der Ostsee kommen sich beide besonders nahe. (mg)