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Faszinierende Reise ins JenseitsWas kommt denn nun nach dem Tod?

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Das Leben nach dem Tod ist ein Mysterium. Niemand weiß genau, was mit uns passiert, wenn wir sterben. (Symbolbild)

Köln – An Ostern feiern wir die Auferstehung. Aber was kommt denn nun nach dem Tod? Ein Theologe erforscht die „Highlights der Ewigkeit“ in verschiedenen Religionen und Kulturen. 

Das Beste kommt zum Schluss, wenn der Sargdeckel geschlossen oder die Asche in alle Winde verstreut wurde. Rund Zweitdrittel der Menschen glauben zumindest, „dass nach dem Tod noch was ist“.

Aber was erwartet uns im Jenseits bloß? Himmlische Engel oder Höllenhunde? Paradies oder Pest? Da hat jedes Volk, jede Religion eine eigene, bisweilen geradezu aberwitzige Theorie.

Ostern – Fest der Auferstehung

Ein jüdischer Wanderprediger namens Jesus hat sich für das Heil der Welt geopfert, wird ermordet, steht am dritten Tag von den Toten wieder auf. Darauf gründet unter anderem der Glaube an ein Leben nach dem Tod in unserer Religion. Genau wegen dieser unglaublich anmutenden Geschichte feiern Christen Ostern.

Die Auferstehung, sie ist und bleibt ein Mysterium. Genau wie die Himmelfahrt. Dummerweise gibt’s keine eindeutigen Hinweis in der Bibel, wann und wie unsere Seele gen Himmel fährt und wer beim Jüngsten Gericht alles daran beteiligt ist, uns kleine Sünderlein vielleicht doch in die Hölle zu schicken. 

Hilfe, ab welcher Verfehlung zeigt der Daumen nach unten? (Glaubens)-Fragen über (Glaubens)-Fragen, die auch andere Religionen beschäftigen. Im Judentum ist der Fokus auf das Leben und die Verbundenheit zu Gott gerichtet, im Islam aufs Jenseits – und der Buddhismus hält sich an Wiedergeburten.

Aber das ist ja geradezu langweilig gegen viele andere Ansätze auf dieser Welt. „Sollte an dem, was Philosophen, Propheten, Künstler, Schamanen und andere Idealisten im Lauf der Jahrtausende zum Jenseits überliefert haben, auch nur ein Hauch Wahrheit sein, dann sehen wir nach dem Tod grandiosen Erlebnissen entgegen“, schmunzelt der Theologe Fabian Vogt.

Er hat die skurrilsten „Highlights der Ewigkeit“ zusammengetragen. 

Höllenritt in die Unterwelt

Schnallen Sie sich schon mal gut an: Fürs Rafting über reißende Flüsse im Totenreich, knallharte Wettkämpfe in der Zwischenwelt, Workshops mit den apokalyptischen Reitern.

Zücken Sie das Bestechungsgeld für den Fährmann und hoffen Sie auf einen guten Seelenführer in die postmortale Wirklichkeit – daran glauben übrigens viele Kulturen.

Ebenso wie an die „Himmelsleiter“, eine mythische Verbindung zwischen Himmel und Erde, die nicht nur in der Bibel, sondern auch im Koran, bei Stämmen in Südamerika oder im alten Ägypten eine Rolle spielt.

Was lehrt den Theologen der intensive Umgang mit dem Tod? Vogt ist davon überzeugt: „Wer über den Tod nachdenkt, der lernt zu leben. Und zwar im Hier und Jetzt.“

Er hofft, dass seine gesammelten Hoffnungen und Visionen dazu anregen, dass Sterben „nicht als Ende, sondern als Übergang zu entdecken“ und das Diesseits einfach mal gelassener zu genießen.  

Wo bitte geht’s lang?

Himmel oder Hölle? Da muss die Seele in einigen Religionen die richtige Abzweigung nehmen. Diesen Gedanken findet man zum Beispiel bei den Guarayo-Indianern in Bolivien – erstaunlicherweise aber auch in der christlichen Kultur.

Als wäre Jesus mit der südamerikanischen Tradition bestens vertraut gewesen, nutzte er nämlich exakt das gleiche Bild, sagt Fabian Vogt: „Der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm gehen. Wie eng und wie schmal ist der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden!“

Doppelt hält besser

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Auf Sumatra holt man Tote wieder aus dem Sarg und streichelt ihre Knochen, damit sie in denn Himmel aufsteigen können. 

Einmal unter der Erde, immer unter der Erde? Von wegen! In Sumatra etwa ist der Verstorbene anfangs nur ein niedriger Totengeist und erlebt erst später eine Beförderung. Dafür holt die Familie den Leichnam aus dem Sarg, breitet die Knochen aus, damit sie jeder streicheln kann.

Dann wird mit dem gesamten Dorf gefeiert, bevor die Gebeine in ein schickes Top-Grab kommen. Auch auf Madagaskar geht man davon aus, dass Abwechslung nicht schaden kann. So werden im Abstand von sieben Jahren Leichname aus der Gruft geholt (nachdem alle auf dem Grab getanzt haben) und umgebettet.

Bist du nicht willig...

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Besonders gläubige Hindus lassen ihre Leiche in der Heiligen Stadt Varanasi verfeuern. 

Wer als gläubiger Hindu dem Verschiedenen etwas besonders Gutes tun will, verfeuert die Leiche nicht irgendwo, sondern in der Heiligen Stadt Varanasi. Denn die Legende besagt: „Wer in Varanasi am Ufer des Ganges verbrannt wird, kann darauf hoffen, dass er dem schauderhaften Kreislauf der Wiedergeburt vorzeitig entrinnt.“

Dabei muss der Erstgeborene darauf achten, dass beim Verbrennen die Schädeldecke des Leichnams platzt. Nur so könne die Seele den Körper wirklich verlassen. Klappt das nicht, wird übrigens mit einem kräftigen Schlag auf den Kopf nachgeholfen.

Action-Spektakel mit Piranhas

Bei den Azteken ist der Weg in die Unterwelt ein vier Jahre dauerndes Action-Spektakel: Nach dem Tod muss man unter anderem über einen glitschigen Baumstamm balancieren, unter dem ausgehungerte Piranhas lauern. Ihnen wird mit Feuersteinen das Fleisch von den Knochen gerissen und sie müssen zum Frühstück gelbe Eitersuppe aus einer Hirnschale trinken. Igitt!

Die Huichol-Indianer in Mexiko hingegen spicken den Jenseits-Hindernislauf mit einer ungewöhnlichen Variante: Die Seele trägt dabei die Geschlechtsorgane all derjenigen, mit denen sie im Lauf ihres Lebens Sex hatte...  

Den Tod auf die Schippe nehmen

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Fabian Vogt ist evangelischer Theologe.

Muss man den Tod und alles, was danach kommt, wirklich todernst nehmen? Nein, sagt der promovierte Theologe Fabian Vogt (51) und widmet sich auch als Kabarettist auf der Bühne Kirchenthemen zwischen Diesseits und Jenseits – mit Fachwissen und Augenzwinkern. Der Protestant lebt im Vordertaunus.