Rassismus-DebatteWirt tauft Zigeunerschnitzel um

Zigeunerschnitzel Symbolfoto

Wie nennt man das denn nun? Über diese Frage streitet man sich in Wiesbaden.

Wiesbaden – Wiesbaden streitet sich über ein Schnitzel! Zigeuner-, Paprika oder Sinti-und-Roma-Schnitzel? Die Frage nach der richtigen Beschreibung dieses Schnitzels erregt die Gemüter.

Der „Wiesbadener Kurier” berichtet über den Frust des Wiesbadener Gastronomen Daniel Schwieger. Er hatte sein Zigeunerschnitzel 2014 in „Sinti-und-Roma-Schnitzel“ umbenannt – der Grund: Eine damalige Debatte um die politisch-korrekte Benennung des Gerichts.

Shitstorm zwei Jahre nach der Änderung

Zwei Jahre später führte genau diese Änderung jetzt zu Ärger! Zuerst schrieb nur ein Gast dem Gastronomen einen bösen Brief.

Darin stand, dass das so „ziemlich die rassistischste Bezeichnung“ seit dem „Negerkuss“ sei, der der erboste Gast je begegnet sei.

Rassismus-Vorwürfe von Kunden

Dann nahmen die Rassisten-Vorwürfe zu! Immer mehr Beschimpfungen erreichten den Wirt, der an Heiligabend noch 150 Flüchtlinge zu einem kostenlosen Drei-Gänge-Menü in sein Restaurant eingeladen hatte.

Die plötzliche Wut seiner Gäste hat Schwieger kalt erwischt. Dem „Wiesbadener Kurier” sagte er: „Wir haben sehr viele Schausteller und auch ,Zigeuner’ als Stammkunden. Ich kann mich nicht ein einziges Mal daran erinnern, dass es eine Beschwerde gab“.

Tatsächlich sei das Gegenteil der Fall. „Viele haben sogar gesagt, dass sie das lustig finden“, fügt der Restaurantleiter an.

Restaurant will Schnitzel erneut umbenennen

Schwieger ist frustriert: „Wenn das unsere Integrationsprobleme sind, wie mein Schnitzel heißt, dann weiß ich auch nicht weiter.“

Er will sein Schnitzel nun erneut umbenennen: „Paprikaschnitzel - Zigeuner Art“ soll der neue Name lauten. Nun - so hofft der Restaurantbesitzer - soll es kein Schnitzel-Drama bei ihm mehr geben.

(pb)

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