Nach Internet-HypeItalien verbietet beliebten Sport-Trend – zieht Deutschland bald nach?

Ein Hundewelpe liegt auf dem Boden und spielt mit einem Spielzeug. Im Hintergrund sitzen Menschen auf Yogamatten.

Beim so genannten Puppy-Yoga können die Kurs-Teilnehmenden während der Übungen mit den Hundewelpen spielen. In Italien ist der Trend seit dem 29. April verboten.

Die beliebte Sportart Puppy-Yoga ist umstritten. Italien schiebt dem Trend jetzt den Riegel vor.

von Eva Gneisinger (eg)

Süße Hundewelpen, die durch den Kursraum flitzen, mit ihren Artgenossen spielen und sich kraulen lassen. Dazu verzückt dreinblickende Menschen, die auf ihren Gummimatten Yoga machen und sich eigentlich so gar nicht auf die Sportübungen konzentrieren können.

Wie auch: Die Hundewelpen sind teilweise außer Rand und Band, springen an den Menschen hoch, beißen sich in Schnürsenkeln fest oder machen ein Nickerchen auf den Sportmatten. 

Sport-Trend Puppy-Yoga bald in Italien verboten

Puppy-Yoga nennt sich die neue Trendsportart, die besonders durch die Verbreitung in den sozialen Medien einen echten Hype erlebt.

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Dabei geht es um genau das: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses machen Yoga in einem Raum voller Hundewelpen. Diese dürfen dabei frei herumlaufen, dürfen spielen und gestreichelt werden. Besonders in Europa und den USA sind die Kurse sehr beliebt. Auch in Deutschland wird Puppy-Yoga angeboten.

Hier siehst du ein Video eines Puppy-Yoga-Kurses:

In Italien geht das nun nicht mehr: Das italienische Gesundheitsministerium hat Puppy-Yoga seit dem 29. April 2024 verboten. Nach etlichen Beschwerden von Tierschutzverbänden schiebt das Land dem Trend einen Riegel vor.

Wie Piera Rosati, Präsident der Tierschutzorganisation „LNDC Animal Protection“, im Interview mit „The Guardian“ erklärt, werden die Welpen „zu Objekten gemacht und für kommerzielle Zwecke ausgebeutet“. Das Augenmerk in diesen Kursen läge nicht darauf, ob es den Hunden gut gehe, sondern nur, ob es den Menschen gefalle.

Tierschutzorganisation PETA fordert Verbot auch in Deutschland

Auch die Tierschutzorganisation PETA äußert sich kritisch zu dem Sporttrend. Die Welpen würden nur aus reinem Profit eingesetzt und müssten oftmals stundenlang in einer fremden Umgebung mit fremden Menschen ausharren.

Die Welpen können sich „aufgrund der fremden Situation schnell überfordert fühlen“, so PETA gegenüber Ippen.Media. Und weiter: „Die vielen verschiedenen Eindrücke, neue Gerüche, Berührungen und fremde Personen können dazu führen, dass die Welpen keine ausreichende Bindung zu ihrer Bezugsperson aufbauen können oder das Vertrauen in diese ganz verlieren.“

Die Tierschutzorganisation befürwortet das Verbot in Italien und wünscht sich ebenso ein Verbot des Puppy-Yogas in Deutschland. Laut eigener Aussage habe sich PETA in einigen Städten bereits an das Veterinäramt gewandt, mit der Bitte, solche Veranstaltungen zu verbieten. Gegenüber Ippen.Media betont PETA, dass sie den Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auffordern würden, es Italien gleichzutun.