HöllentripBei 44 Grad: Menschen für vier Stunden in Flugzeug gefangen

Flugzeuge der Fluggesellschaft Delta Airlines warten amWashington Reagan Airport, in Arlington, Virginia, USA, hier im August 2016.

In einem Flugzeug der Fluggesellschaft Delta Airlines (hier im August 2016 in Arlington, Virginia, USA) waren Passagierinnen und Passagiere bei Hitze stundenlang auf dem Rollfeld gefangen.

Noch bevor Passagierinnen und Passagiere von Delta Airlines ihre Reise mit dem Flugzeug antreten konnten, wurde diese zum Horror-Erlebnis. Auf dem Rollfeld schwitzten die Insassen bei Höchsttemperaturen – stundenlang.

von Jana Steger (JS)

Bereit für ihren Flug von Las Vegas nach Atlanta machten es sich Passagierinnen und Passagiere am Montag (17. Juli 2023) in der Maschine von Delta Airlines bequem. Auf dem Rollfeld angekommen hätte das Flugzeug nur noch abheben müssen und es hätte losgehen können. Die Betonung liegt jedoch auf „hätte“.

Denn der Flug 555 hat das Rollfeld am Harry Reid International Airport nie verlassen. Nichtsahnend saßen die Fluggäste in der Maschine und warteten auf den Start. Doch es passierte: nichts. Knapp vier Stunden lang waren Passagierinnen und Passagiere in dem Airbus gefangen. Hinzu kam: 44 Grad Außentemperatur im Schatten.

Bei 44 Grad: Hitze in wartendem Flugzeug führt zu Atemnot bei Reisenden

Je mehr Zeit verging, desto mehr spitzte sich auch die Situation im Flugzeug zu. Schließlich blieb die Klimaanlage an Bord des Flugzeugs während der Wartezeit auf dem Rollfeld auch noch aus. Für Fluggäste bedeutete das: Bei 44 Grad aufwärts ausharren in einer stickigen Maschine ohne frische Luft und mit zahlreichen anderen Passagierinnen und Passagieren.

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Doch was war der Grund für die lange Wartezeit an Bord? Wie „foxbusiness“ berichtet, habe es ein Problem mit der Landebahn gegeben, welches behoben werden sollte. Nach mehreren Stunden entwickelte sich das Flugzeug jedoch regelrecht zu einer Sauna. Die steigenden Temperaturen im Flugzeug gingen auch an den Insassen nicht spurlos vorbei.

Eine Passagierin berichtete, dass gleich mehrere Fluggäste ohnmächtig geworden sein sollen. Kinder hätten laut geschrien und sich teilweise in die Hose gemacht, weil sie nicht auf die Toilette hätten gehen dürfen. Vor allem Fluggäste höheren Alters waren auf die an Bord vorhandenen Sauerstoffmasken angewiesen, da diese über Atemnot geklagt hätten.

Doch weshalb stiegen die Fluggäste nicht einfach aus der Maschine? Laut Angaben der Passagierin redete die Crew an Bord den Insassen aus, das Flugzeug zu verlassen. Es sei mitgeteilt worden, dass der nächste freie Flug nach Atlanta erst in ein paar Tagen stattfinden würde und es deshalb sowieso nichts bringe, aus der Maschine auszusteigen. 

Als nach vier Stunden jedoch immer noch keine Besserung in Sicht war, rückten Rettungskräfte an. Einige Passagiere und Passagierinnen wurden wegen medizinischer Notfälle versorgt. Nachdem sich die Situation so weit zugespitzt hatte, entschied sich der Pilot nach langer Wartezeit dann doch, zum Gate zurückzukehren. Dort konnten alle weiteren Reisenden letztendlich die Maschine verlassen.

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Als Entschädigung wurde den Insassen ein neuer Flug am nächsten Morgen versprochen. Das Kuriose: Als die Betroffenen am Flugsteig warteten, hieß es plötzlich, der Flug sei gecancelt worden.

Ein Sprecher der Airline entschuldigte sich daraufhin für die Unannehmlichkeiten: „Wir entschuldigen uns für die Erfahrungen, die unsere Kunden am 17. Juli auf dem Flug 555 von Las Vegas nach Atlanta gemacht haben und die letztendlich zu einer Flugannullierung führten“, so die Fluggesellschaft in einer Erklärung.

Und weiter: „Delta-Teams untersuchen die Umstände, die zu den unangenehmen Temperaturen in der Kabine geführt haben, und wir schätzen die Bemühungen unserer Mitarbeiter und der Ersthelfer am Harry Reid International.“