Fließen bald Milliarden?Deutscher Online-Casino-Spieler bekommt 12.000 Euro zurück

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Ein Online-Casino-Spieler bekommt offenbar 12.000 Euro erstattet. Das entschied das Landgericht Hessen am Freitag (12. März). Das Symbolfoto eines Casinos wurde am 24. September 2020 aufgezeichnet.

von Volker Reinert (rein)

Köln – Das Landgericht Hessen hat am Freitag (12. März 2021) entschieden: Ein Online-Casino-Spieler bekommt 12.000 Euro erstattet. Der frühere Anbieter der Glücksspiel-Webseite „casinoclub.com“, der zur Firma Entain gehört, muss demnach nicht nur das einst verlorene Geld an den Online-Zocker zurückgeben, sondern auch die Kosten für den Verhandlungsprozess tragen. Doch was genau ist passiert?

  • Online-Casino-Spieler bekommt 12.000 Euro zurück
  • Er war Mitglied bei der Glücksspiel-Website „casinoclub.com“
  • Was ist der Grund für die Rückerstattung?

Online-Casinos sind in Deutschland eigentlich verboten. Für Spieler aus Deutschlands nördlichstem Bundesland Schleswig-Holstein gibt es aber einige legale Angebote.

Hessen: Casino-Spieler bekommt offenbar sein eingesetztes Geld zurück

Das Gericht urteilte, dass der Vertrag über die Teilnahme am Glücksspiel-Casino nicht rechtens sei. Der Spieler habe seinen Einsatz ohne jegliche rechtliche Verbindlichkeit getätigt. Laut „Bild“ ändere auch eine Spiellizenz des Casino-Anbieters in Malta nichts an der Vorgehensweise.

Das Urteil des hessischen Gerichts in Gießen ist noch nicht final rechtskräftig. Bis Anfang April werde das Verfahren weiterhin beobachtet und genauestes überprüft. Somit haben die Anwälte des Ex-Casino-Betreibers noch Zeit in Berufung zu gehen.

Ändert sich nun durch das Urteil auch das Casino-Verhalten in Deutschland?

In Deutschland werden pro Jahre mehrere Milliarden Euro durch Online-Spiele verzockt. Sollte das hessische Gericht so urteilen, dass der Casino-Spieler aus Hessen sein Geld zurück bekommt, könnte sich das Urteil auch auf zukünftige Prozesse auswirken.

So könnten auch andere Casino-Spieler ihr Geld zurückfordern, sollte es nachvollziehbar sein, dass sie bei einem Spiel teilgenommen haben, welches legal gar nicht erlaubt ist.

Der Anwalt des Casino-Spielers, Patrick Redell, erzählte der „Süddeutschen Zeitung“ am Donnerstag (11. März 2021), dass das Urteil „ein Meilenstein“ sein könnte.

Die Online-Casino-Branche könnte nach einem positiven Gerichtsurteil für den hessischen Spieler eine Klagewelle erwarten.

„Hat das Urteil auch vor höheren Instanzen Bestand, wären Milliarden Euro an Umsätzen der vergangenen Jahre anfechtbar“, so auch in der „SZ“ zu lesen. (volk)