Mitten in der HochsaisonBahn blockiert: 144 Personen aus Gondeln in österreichischem Urlaubsgebiet befreit

Blick auf eine Seilbahn, während Menschen aus Gondeln gerettet werden, hier im Juli 2023 in Wagrain (Österreich).

Im Bundesland Salzburg waren nach einem Gewitter zwei Seilbahnen wegen umgestürzter Bäume zum Stillstand gekommen. Personen mussten gerettet werden.

Starke Unwetter fegen derzeit über Österreich. Auch ein beliebtes Urlaubsgebiet wurde von einem starken Gewitter heimgesucht. Dort saßen zahlreiche Gäste in einer Gondel hoch über den Bäumen fest. 

von Jana Steger (JS)

Bis auf 1700 Meter Höhe bringen die Gondeln täglich zahlreiche Abenteurerinnen und Abenteurer auf den Grafenberg. Mühelos können sich so vor allem auch Familien mit Kindern den steilen Weg bis an die Spitze des Berges ersparen

Doch ein starkes Unwetter machte den Urlauberinnen und Urlaubern nun einen Strich durch die Rechnung. Im Bundesland Salzburg waren nach einem Gewitter am Dienstagabend (18. Juli 2023) zwei Seilbahnen wegen umgestürzter Bäume zum Stillstand gekommen. In Wagrain (Pongau) mussten dabei 144 Personen in einer Hilfsaktion aus den Gondeln befreit werden. 

Unwetter in Österreich: Gäste müssen aus Gondelbahn gerettet werden

Ab etwa 17 Uhr stand die Gondelbahn am Grafenberg in Wagrain still. Wie der Salzburger ORF berichtet, seien über 100 Fahrgäste in den Wägen eingeschlossen gewesen. 

Ein Team aus Feuerwehr, Bergrettung und Seilbahnmitarbeitende eilte zum Einsatzort, um die in den Gondeln eingeschlossene Personen schnellstmöglich zu befreien. Die Verantwortlichen seien auf die vorgefallene Situation vorbereitet gewesen, hieß es. Schließlich werde dieser Ernstfall jährlich geübt, sodass alle Beteiligten wüssten, was zu tun ist. 

Eigentlich wäre es bei der Rettung vorgesehen, die Bahntrassen mit Motorsägen von den umgestürzten Bäumen zu befreien. Aufgrund einer Verklausung einzelner Bäume sei das Freisägen in diesem Fall jedoch nicht möglich gewesen. Stattdessen wurde zu einer terrestrischen Rettung als Maßnahme gegriffen. 

Gondel-Insassen konnten jedoch aufatmen. Denn verletzt wurde bei dem Seilbahn-Unglück niemand. „Wir stehen mit allen Fahrbetriebsgondeln in Kontakt. Es gibt keine verletzten Personen“, so Seilbahn-Geschäftsführer Wolfgang Hettegger gegen 19.00 Uhr. Kurz nach 20.00 Uhr waren alle Eingeschlossenen in Wagrain gerettet.

Österreich: Unwetter sorgen für Außnahmezustand

Doch das Unwetter in Wagrain war nicht das einzige Gewitter, welches Österreich in den vergangenen Tagen heimsuchte. Als Folge einer Unwetterfront seien in Tirol am Mittwoch beispielsweise viele Haushalte ohne Strom gewesen. Nach Angaben des Netzbetreibers Tinetz waren 5700 Kunden und Kundinnen davon betroffen.

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Zu Spitzenzeiten seien es in Tirol 18.000 Haushalte gewesen, hieß es. Die Sturmböen hatten am Dienstag in dem Bundesland Spitzen von mehr als 160 Kilometern pro Stunde erreicht. Wegen umgestürzter Bäume mussten Straßen und Bahnstrecken gesperrt werden.

Auch die Bahnstrecke über den Brenner war laut Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) zeitweise betroffen, am Mittwochvormittag aber zumindest eingleisig wieder befahrbar. Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der im Zug zur Eröffnung der Bregenzer Festspiele reisen wollte, musste auf ein Auto umsteigen. Das Staatsoberhaupt bedankte sich in einem Video bei allen Helfern und Helferinnen. (mit dpa)