Radikale Trennung„Letzter Schritt vollzogen“: Obi verschenkt alle Baumärkte an Investor in Russland

Kundinnen und Kunden gehen auf den Baumarkt Obi zu. Die Baumarkt-Kette Obi gibt ihre 27 russischen Baumärkte ab.

Die Baumarkt-Kette Obi, hier ein Foto eines Markts in Friedrichshafen (Baden-Württemberg) im Dezember 2020, gibt ihre 27 russischen Baumärkte ab.

Die Baumarkt-Kette Obi hat sich von ihren 27 russischen Baumärkten getrennt. Hintergrund ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Die Marke Obi ist ab sofort auf dem russischen Markt Geschichte. Konsequente Entscheidung: Die Baumarkt-Kette stößt alle ihre russischen Baumärkte ab – und zwar ohne finanzielle Gegenleistung.

Man habe am Dienstag „alle juristischen Einheiten ohne Kaufpreiszahlung an einen Investor übertragen“, teilte das Unternehmen am Mittwoch, 13. April 2022, in Wermelskirchen (NRW) mit. Der Name des Investors wurde nicht genannt.

Damit sei man jetzt „weder direkt noch indirekt in Russland tätig“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens.

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Der Abgabe der Märkte müssen aber noch die zuständigen Behörden zustimmen – sie steht zudem unter der Bedingung, dass die Marke Obi künftig in Russland nicht mehr verwendet wird.

Obi: Baumarkt-Kette gibt ihre russischen Baumärkte ab

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hatte Obi bekanntgegeben, sich aus dem Markt zurückzuziehen. Bereits Mitte März waren alle Märkte in Russland wegen des Ukraine-Kriegs geschlossen worden. Obi habe nun „den letzten Schritt vollzogen, um den russischen Markt endgültig zu verlassen“, teilte die Kette in Wermelskirchen mit.

Obi gehört zur Tengelmann Gruppe und hat weltweit rund 48.000 Beschäftigte (Stand: März 2022) und 670 Märkte in elf Staaten, Schwerpunkt ist Deutschland.

Zuletzt betrieb die Baumarktkette nach eigenen Angaben 27 Baumärkte und 4900 Mitarbeitende in Russland. Gemessen an der Gesamt-Belegschaft machte Russland für Obi etwa ein Zehntel aus. (dpa, afp, jba)