Erschütterungen in New York„Eines der größten Erdbeben an der Ostküste in 100 Jahren“

Schreck am Freitagvormittag (5. April 2024): Rund um die Millionenmetropole New York hat die Erde gewackelt. Berichte über Schäden gibt es zunächst nicht. Das Empire State Building teilt mit: „Mir geht es gut.“

Ein ungewöhnlich starkes Erdbeben und mehrere Nachbeben haben die Region rund um die US-Millionenmetropole New York erschüttert. Berichte über Verletzte oder Sachschäden gab es zunächst nicht.

Das eigentliche Beben hatte nach Angaben der zuständigen US-Behörde eine Stärke von 4,8 und ereignete sich in einer Tiefe von 4,7 Kilometern, also relativ nahe unter der Erdoberfläche. „Das war eines der größten Erdbeben an der Ostküste in 100 Jahren“, sagte die Gouverneurin des Bundesstaates New York, Kathy Hochul. Das Epizentrum lag demnach nahe dem Ort Lebanon im US-Bundesstaat New Jersey, etwa 65 Kilometer westlich der Stadt New York.

„Das war eines der größten Erdbeben an der Ostküste in 100 Jahren“

Die Überprüfungen von Infrastruktur und Suche nach Schäden werde „extrem ernst“ genommen. „Glücklicherweise sind wir hier in New York Meister der Desaster. Wir wissen, wie wir damit umgehen.“

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Zu spüren war das Beben Berichten zufolge etwa eine knappe Minute lang in einem breiten Umkreis rund um das Epizentrum und entlang der Küste etwa von Baltimore bis ins rund 600 Kilometer weiter nördlich gelegene Boston.

In Manhattan kam es als leichtes Grummeln an, das trotzdem vielen Menschen einen Schreck verursachte. Ein Rechtsanwalt, der das Beben in seine rAnwaltskanzlei in Midtown Manhattan miterlebte, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AP. „Das Gebäude bebte und ich dachte, die Decke über mir würde einstürzen.“ 

Erdbeben in New York: Auch in Brooklyn deutlich zu spüren

Hunde fingen an zu bellen, viele Menschen verließen ihre Häuser. Auch im Stadtteil Brooklyn waren die Erdstöße deutlich zu spüren: „Das gesamte Gebäude hat gewackelt“, sagte eine Bewohnerin im Viertel Greenpoint. Ihre Nachbarin sagte, sie habe sich noch nie so erschreckt.

Diese Warnung bekamen die Bewohner New Yorks auf ihre Smartphones ausgespielt.

Diese Warnung bekamen die Bewohner New Yorks auf ihre Smartphones ausgespielt.

Mehrere Flughäfen im betroffenen Gebiet legten vorübergehend einen Start- und Landestopp ein, um die Start- und Landebahnen auf mögliche Schäden hin zu überprüfen.

Auch mehrere Tunnel und Zugstrecken wurden vorübergehend für Überprüfungen teilweise geschlossen. Mit Warnhinweisen auf Handys wurden die Menschen in der Region informiert und auf die Möglichkeit von Nachbeben hingewiesen.

„Wir haben derzeit keine Berichte über größere Auswirkungen“

US-Präsident Joe Biden sei über das Beben informiert worden, teilte das Weiße Haus mit. Er stehe in Kontakt mit seinem Team, das die möglichen Auswirkungen beobachte.

Auch New Yorks Bürgermeister Eric Adams wurde informiert. „Wir haben derzeit keine Berichte über größere Auswirkungen, aber wir prüfen weiter“, teilte sein Sprecher Fabien Levy mit. Der New Yorker Feuerwehr und Polizei lagen zunächst ebenfalls keine Informationen über Schäden vor.

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Diese vom U.S. Geological Survey zur Verfügung gestellte Landkarte zeigt das Epizentrum des Erdbebens an der Ostküste der USA.

Diese vom U.S. Geological Survey zur Verfügung gestellte Landkarte zeigt das Epizentrum des Erdbebens an der Ostküste der USA.

Zahlreiche Schulen und Kindergärten informierten die Eltern umgehend darüber, dass alles in Ordnung sei. „Die einzige Sache, die heruntergefallen ist, war eine Box mit Taschentüchern“, hieß es von einer Grundschule auf der Upper West Side in Manhattan.

Auch im UN-Hauptquartier im Osten Manhattans war das Beben zu spüren, als der Sicherheitsrat gerade zum Konflikt in Nahost tagte.

Die gerade sprechende Vorsitzende der Nichtregierungsorganisation Save the Children, Janti Soeripto, hielt inne. „Sie lassen den Boden wackeln“, kommentierte daraufhin der palästinensische UN-Botschafter Riyad Mansour. Die Betreiber des berühmten Empire State Buildings ließen den Wolkenkratzer via des Online-Portals X, vormals Twitter, selbst kommentieren: „I am Fine“, auf Deutsch etwa: „Mir geht es gut.“ (dpa/mg)