„So groß wie ein Speiseteller“Frau hat monatelang unerklärliche Schmerzen – dann kommt der große Schock

Ärztinnen und Ärzte während einer Operation.

Alle mögliche Folgen einer Operation, hier ein undatiertes Symbolfoto, kann man gar nicht im Blick haben.

Von medizinischem Personal erhofft man sich eine gewisse Expertise. Dass die nicht immer vorhanden ist und eine Behandlung unfassbar schieflaufen kann, musste eine Neuseeländerin nun am eigenen Leib erfahren.

von Lara Hamel (hl)

Auch in Jobs, in denen es um das Wohlergehen von Patientinnen und Patienten geht, passieren Fehler. Über die einen kann man besser hinwegsehen, über die anderen schlechter.

Ein extremes Beispiel: Während eines Kaiserschnitts im Jahr 2020 vergaß ein neuseeländisches OP-Team ein medizinisches Hilfsmittel im Körper der Patientin. Das verursachte nun eine lange Leidensgeschichte.

Neuseeland: Langer Leidensweg endet mit unfassbarem Fund

Nach dem Kaiserschnitt klagte die junge Mutter 18 Monate lang über unerklärliche Bauchschmerzen. Mehrmalige Untersuchungen, sowohl in einer Hausarztpraxis als auch in der Notaufnahme, halfen nicht dabei, die Ursache ausfindig zu machen.

Erst als eine CT-Untersuchung durchgeführt wurde, die Patientin also in die „Röhre“ kam, gab es eine schockierende Entdeckung: Im Bauch der Frau befand sich ein sogenannter Wundretraktor, der während einer OP dafür sorgt, dass die Wundränder auseinandergehalten und Ärztinnen und Ärzte im Körper „arbeiten“ können.

Die Organisation „Health & Disability Commissioner“ (HDC) nahm sich dem Fall an, nachdem die Geschädigte im Jahr 2021 Beschwerde eingereicht hatte. Nach langer Recherche und etlichen Überprüfungen seitens HDC räumte das betreffende Krankenhaus schließlich ein, dass die OP-Routinen nicht optimiert waren. Deswegen sei niemandem aufgefallen, dass am Ende der OP ein medizinisches Gerät fehlte. Das geht aus einem HDC-Bericht hervor.

Der Wundretraktor, „so groß wie ein Speiseteller“, wurde anderthalb Jahre nach dem Kaiserschnitt entfernt – immerhin. Ein offizielles Verfahren gegen das Krankenhaus ist laut des HDC-Berichts nicht ausgeschlossen.