„Sah aus wie damals“Nach vier Jahren unter der Erde: Tote Nonne verwest einfach nicht

Der Leichnam von Schwester Wilhelmina Lancaster, hier im Mai 2023, wird in einer Kapelle im US-Bundesstaat Missouri aufgebahrt.

Der Leichnam von Schwester Wilhelmina Lancaster (hier im Mai 2023 im US-Bundesstaat Missouri) wurde nach vier Jahren in einem Sarg unverwest vorgefunden.

Vier Jahre lang in einem dunklen Sarg. Eigentlich hätte der Leichnam von Schwester Wilhelmina Lancaster längst verwest sein müssen. Doch was die Nonnen nun in dem Sarg fanden, macht fassungslos.

von Jana Steger (JS)

Es sind Bilder wie aus einem Kinofilm. Ein Ort namens Gower mit gerade einmal 1500 Bewohnern und Bewohnerinnen im US-Bundesstaat Missouri. Dort zu finden: eine kleine Klosterkapelle. Bislang war es dort eher ruhig. Doch seit ein paar Wochen wurde die Kapelle zur Pilgerstätte hunderter Menschen.

Grund dafür ist ein echtes Wunder. Schwester Wilhelmina Lancaster war die Gründerin der Benediktinerinnen von „Maria, Königin der Apostel“, dem Kloster in Gower. Am 29. Mai 2019 starb die Nonne im Alter von 95 Jahren. So weit, so gewöhnlich. Doch als die Schwestern des Frauenordens den Leichnam der verstorbenen Frau exhumierten, trauten sie ihren eigenen Augen nicht.

Leichnam von Nonne nach vier Jahren kaum verwest

Für Gründerinnen wie Schwester Wilhelmina Lancaster ist es üblich, exhumiert zu werden, um zu ihrer letzten Ruhestätte in einer Klosterkapelle gebracht zu werden. So sollte es auch mit ihrem Leichnam passieren. Doch als Mutter Äbtissin Cecilia Snell durch einen Spalt in den Sarg guckte, sah sie „einen völlig intakten Fuß mit angezogener Socke, der genauso aussah wie damals bei der Beerdigung“, erklärte sie dem  katholischen Sender „Eternal World Television Network“.

Mit einer Taschenlampe schaute die Äbtissin noch einmal genauer nach. Daraufhin öffneten die Schwestern den ganzen Sarg. Und tatsächlich: Die Vermutung wurde bestätigt. Der Leichnam war lediglich mit einer Schimmelschicht bedeckt, die sich aufgrund der hohen Kondensation in dem rissigen Sarg gebildet hatte. Abgesehen davon: keine Verwesungserscheinungen!

Sehen Sie hier Bilder des Leichnams aus einem Facebook-Beitrag einer Pilgerin:

Trotz der Feuchtigkeit hatte sich in den vier Jahren nur wenig von ihrem Körper und nichts von ihrem Ordenskleid zersetzt. „Ihre Wimpern, Haare, Augenbrauen, Nase und Lippen waren alle vorhanden. Ihr Mund war kurz davor zu lächeln“, so eine Schwester zu „Newsweek“. Und das, obwohl Wilhelmina Lancaster nach ihrem Tod nicht einmal einbalsamiert worden war.

„Uns wurde vom Friedhofspersonal gesagt, dass wir nur noch Knochen zu erwarten hätten, da Schwester Wilhelmina ohne Einbalsamierung und in einem einfachen Holzsarg beerdigt wurde“, so eine Nonne. Äbtissin Snell ist sich sicher: „Ich hatte einfach das Gefühl, dass der Herr dies getan hat.“ Doch was tun mit einem Leichnam, der auf mystische Art und Weise nach vier Jahren in einem Sarg nicht verwest ist?

„Man kann nicht googeln, was man mit einem unverweslichen Körper macht“, erklärte Äbtissin Cecilia. „Also begannen wir mit den Grundlagen, indem wir sie nur mit heißem Wasser reinigten, denn auf ihrem Gesicht klebte eine Maske aus dickem Schimmel.“ Vorerst haben die Schwestern eine Wachsmaske für das Gesicht von Schwester Wilhelmina angefertigt.

Noch bis zum 29. Mai soll der Leichnam in der Kapelle der Schwestern aufgebahrt werden. Nach einer Rosenkranzprozession soll der Körper von Schwester Wilhelmina Lancaster in der Kapelle in Glas gehüllt werden, um es Pilgern und Pilgerinnen zu ermöglichen, das Wunder sehen zu können. Außerdem soll rein wissenschaftlich untersucht werden, weshalb der Leichnam in solch einem guten Zustand bleiben konnte.

Leichen-Rätsel um Nonne vor allem für katholische Kirche von großer Bedeutung

Das Leichen-Rätsel von Missouri ist jedoch nicht das erste mystische Geschehnis, die Schwester Wilhelmina Lancaster widerfahren ist. Bereits im Alter von neun Jahren berichtete sie, einen Blick auf Jesus erhascht zu haben. Einer der Gründe, weshalb sie sich dafür entschieden habe, Nonne zu werden. 

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An einen Frauenorden schrieb sie damals: „Ich bin ein Mädchen, 13 Jahre alt, und ich möchte gern Nonne werden. Ich plane, so bald wie möglich in Ihr Kloster zu kommen. Nächsten Monat werde ich die Grundschule abschließen. Ich möchte gern wissen, ob man etwas ins Kloster mitbringen muss.“ Jahrzehnte später gründete Schwester Wilhelmina Lancaster ihren eigenen Orden.

Der Fund des fast unversehrten Leichnams hat vor allem für die katholische Kirche eine große Bedeutung. Im Katholizismus werden Körper, die dem Verwesungsprozess trotzen, als „unverweslich“ bezeichnet, als Zeichen angesehen. „Wir glauben, dass sie die erste afroamerikanische Frau ist, die unversehrt aufgefunden wurde“, so Äbtissin Cecilia. Was die Antwort auf das Leichen-Rätsel ist, wird die Forschung in der Zukunft zeigen. (js)