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Multimillionär verrät seinen TrickEine Million verdient – fast keine Steuern gezahlt

Unternehmer Josef Rick lacht in die Kamera.

Unternehmer Josef Rick prangert das deutsche Steuersystem an – obwohl er selbst davon stark profitiert.

Er profitiert enorm vom deutschen Steuersystem und nutzt jedes sich bietende Schlupfloch. Dennoch möchte der Düsseldorfer Josef Rick etwas daran ändern. 

Er gehört zu den Top-Verdienern in ganz Deutschland. Und sein Geld wird immer mehr. Dabei, das gibt Josef Rick (69) freimütig zu, gehört er nicht zu den Leistungsträgern der Gesellschaft. „Ich zähle mich nicht zur arbeitenden Klasse. Ich schiebe das Geld von links nach rechts und lebe vom Vermögen“, sagt er. 

Der Düsseldorfer Unternehmer wird dadurch immer reicher, dass er jedes sich bietende – legale! – Steuer-Schlupfloch nutzt. Er nennt seinen Job „Immobilienentwickler“, sagt: „Ich baue Häuser, verkaufe die oder vermiete die. Damit kann man Geld verdienen – aber vor allem kann man damit Steuern sparen.“

Obwohl er das System ausnutzt, findet er es nicht gut – und fordert Änderungen. Dafür wäre er auch breit, in die eigene Tasche zu greifen. Vorausgesetzt, andere machen mit. 

Rick sagt in der WDR-Doku „Arbeit! Was wir verdienen“: „Die Gesellschaft muss getragen werden von den oberen zehn Prozent der reichsten und einkommensstärksten Personen. Die müssen im Prinzip den Staat tragen, um unsere gespaltene Gesellschaft zu überbrücken.“ 33 Prozent Ertragssteuer schlägt er für diese Superreichen vor – nach seiner Rechnung kämen dann mehr staatliche Einnahmen heraus, als unter den aktuellen Regeln, unter denen jeder zahlen muss.

Aber wie hat er es eigentlich unter die Top-Verdiener geschafft? In der TV-Show zeigt er auch einen alten Steuerbescheid aus dem Jahr 1998. Dieser zeigt: Rick nahm damals in einem Jahr rund eine Million D-Mark ein – zahlte dafür aber (fast) keine Steuern.

Sein Modell: Ein Haus für eine Million Euro kaufen und eine weitere Million in den Umbau investieren. Nach zehn Jahren sei der Wert der Immobilie gestiegen, man könne sie für drei Millionen Euro verkaufen. Das Finanzamt will zehn Jahre nach dem Kauf aber nicht mehr vom Gewinn abzwacken. Da auch die Umbaumaßnahmen per Werbungskosten von der Steuer abgesetzt werden könnten, mache er damit 1,5 Millionen Euro plus. 

Dabei macht er nicht mehr, als das Geld für die Investitionen zur Verfügung zu stellen. Die eigentliche Arbeit an den Häusern machen Handwerker – die aber deutlich mehr Steuern zahlen müssen.

Doch genau da liegt auch die Krux, wie etwa DSDS-Sieger und RTL-Dschungelkönig Prince Damien (34) feststellt. Der schreibt auf Instagram zu einem Sendungsausschnitt: „Er: ‚Sagen Sie’s dem Volk!‘ Das Volk: ‚Ich kann grad mal die Miete zahlen! Wie soll ich für ne Mio ein Haus kaufen???!!!‘“

Rick, der dem Bericht zufolge 30 Mehrfamilienhäuser in Düsseldorf besitzt und dessen Vermögen auf 50 bis 100 Millionen Euro geschätzt wird, sagt auch nicht, dass sein Modell für alle möglich sei. 

Er will das Steuersystem ändern und wundert sich, dass andere sich nicht lauter über dieses beschweren: „Warum lassen sich das so viele gefallen und nehmen das lakonisch hin? Das wundert mich.“ (sku)